Dazu sollten 70 bis 80 Windräder jährlich gebaut werden, heißt es in der am Mittwoch in Stuttgart veröffentlichten Studie, die
Greenpeace und der Bundesverband
Windenergie in Auftrag gegeben hatten. Das entspreche der derzeitigen Ausbaurate in Rheinland-Pfalz, sagte Andree Böhling, Energieexperte im Umweltverband Greenpeace. 2010 seien es in Baden-Württemberg grade mal acht Windräder gewesen. Weniger als ein Prozent der Energie im Land werde aus Windkraft gewonnen. «Das ist wirklich ein desaströses Ergebnis im Vergleich mit anderen Ländern.»
Bis 2020 könne die Windkraftleistung im Südwesten auf rund 2.400 Megawatt erhöht werden. Die Zahl der Arbeitsplätze in dem Sektor lasse sich laut Studie von 6.500 auf 15.350 erhöhen. Die Wertschöpfung für Land und Kommunen könne auf 388 Millionen Euro anwachsen und damit fast verdreifacht werden. Die Verbände fordern von der Politik, der Atomkraft klar den Rücken zu kehren und die Windenergie deutlich schneller auszubauen, als bislang geplant. Zwar habe die Regierung nach dem Atomunfall in Japan ihr Windenergie-Ziel in ihrem Klimaschutzkonzept leicht erhöht, doch nach Ansicht der Umweltschützer nicht deutlich genug.
Der vor kurzem veröffentlichte Windatlas zeige, dass es reichlich Potenzial für die Windenergienutzung im Land gebe. «Angesichts der absehbaren Abschaltung mehrerer Atomkraftwerke ist die Windenergie auch für den landeseigenen Energieversorger
EnBW der beste Schutz davor, zum Sanierungsfall zu werden», machte Böhling deutlich.
Windkraft sei der Lastesel eines alternativen Energiemixes, sagte Sylvia Pilarsky-Grosch, Vizepräsidentin des Bundesverbandes Windenergie. Sie forderte, dass die Kommunen künftig die Möglichkeit bekommen sollen, selbst Flächen dafür auszuweisen. (dpa)