Die nötige Netzanbindung bei der
Windenergie vom Meer (Offshore) bis zu den Übertragungsnetzen am Land dürfe nicht länger blockiert werden, sagte er auf seiner Sommerreise in Stralsund.
In diesem Zusammenhang griff Gabriel am Donnerstagabend Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) an. Dieser weigere sich, die Bundesnetzagentur zur Anbindung der Offshore- Windparks zu verpflichten. Nötig sei ein Gesetz, mindestens aber eine Verordnung.
Die Betreiber der großen Übertragungsnetze hätten nur noch ein «überschaubares» Interesse an der Meeresleitung. «Sie wollen die Netze jetzt weitgehend veräußern», sagte Gabriel. «In der Zeit werden die nicht investieren wollen.» Dieses Problem verschärft sich nach Angaben des Ministers dadurch, dass die Stromkonzerne vor der
Bundestagswahl auf verlängerte Laufzeiten billig produzierbarer
Atomenergie setzten. «Ich glaube, dass das kein Zufall ist, sondern hier wird gezielt der Netzausbau zur Küste verhindert.» Das sei ein Riesenproblem - ökologisch sowie energie- und beschäftigungspolitisch.
In den deutschen Küstenregionen seien über 20 bis 30 Jahre Arbeitsplätze in Folge des Werftensterbens abgebaut worden. Jetzt seien erstmals wieder Stellen geschaffen worden - so in Bremerhaven. 35.000 neue Jobs seien hier aus einem Grund entstanden, sagte Gabriel: «Die Vorbereitung der Investitionen in Offshore-Energie.» Die Gefährdung erheblicher Beschäftigungschancen sei gerade wegen der
Wirtschaftskrise «fahrlässig». (dpa)