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05.03.2007 | 08:26 | Bioindikation 

Bioindikatoren zur Erfassung von Stickstoffbelastungen

Braunschweig - KRdL-Tagung diskutierte aktuelle Messverfahren.

Vogelmiere
(c) proplanta
Bereits 1985 betrugen die Stickstoffeinträge über die Luft 20 bis 30 Kilogramm pro Hektar und Jahr in Deutschland. In manchen Gebieten Nordwestdeutschlands werden die Ökosysteme heute mit bis zu 60 Kilogramm pro Hektar und Jahr belastet. Die Luftverunreinigungen durch Stickstoffoxide (NOX) und Ammoniak (NH3) stammen überwiegend aus dem Verkehr und der Landwirtschaft.

Eine wesentliche Rolle spielen dabei Ammoniakbelastungen aus der intensiven Nutztierhaltung, wie Dr. Ulrich Dämmgen von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in seinem Eröffnungsbeitrag zum Experten-Forum der Kommission zur Reinhaltung der Luft (KRdL) beschrieb. Im Mittelpunkt dieser Mitte Februar in Braunschweig durchgeführten Fachtagung standen biologische Messverfahren zur Ermittlung der Luftverunreinigungen durch Stickstoff.

In Versuchen der nordrhein-westfälischen Landesanstalt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wurden mit verschiedenen Pflanzenarten erste Erfolge bei der Erfassung von Ammoniakimmissionen erzielt, so Dr. Barbara Köllner. Der Einsatz von Indikatorpflanzen wie Aufrechte Trespe oder Vogelmiere, soll zu einem praxistauglichen Beurteilungsverfahren für zu erwartende Ammoniakbelastungen bei Stallneubauten entwickelt werden.

Gut geeignet zur Ermittlung von Stickstoffeinträgen sind besonders empfindlich auf Luftverschmutzungen reagierende Moose und Flechten. Dr. Norbert Stapper, Büro für ökologische Studien Monheim, konnte durch die Erfassung ihrer Artenzusammensetzung eine Zunahme der Ammoniakbelastung in Gebieten mit hoher Viehdichte und in städtischen Ballungsräumen belegen.

Trotz dieser und anderer Erfolge mit Bioindikatoren sieht Professor Andreas Fangmeier, Universität Hohenheim, noch großes Potential bei der Entwicklung neuer und verbesserter Verfahren. Aus seiner Sicht werden Bioindikatoren physikalisch-chemische Messverfahren nicht vollkommen ersetzen können. (KRdL)

 
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