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01.08.2012 | 09:40 | Ferkelkastration 

Züchtung könnte Ebergeruch verhindern

Göttingen - Ob ein männliches Schwein stinkt oder nicht liegt auch in seinen Genen.

Eber
(c) proplanta
Der typische Ebergeruch, der für viele nach Fäkalien oder Stall riecht, stammt vor allem von der Substanz Skatol - und wird offenbar über ein Gen gesteuert, das den Abbau von Skatol in der Leber reguliert. Das haben Forscher der Universität Göttingen herausgefunden. Diese Erkenntnis könnte einmal die Kastration männlicher Ferkel überflüssig machen, die bislang den Ebergeruch verhindert.

Das Gen ist in der Forschung schon länger bekannt. Anhand von Speckproben nicht kastrierter Eber aus zwei deutschen Schlachthöfen wiesen die Wissenschaftler nun einen Zusammenhang zwischen den Genvarianten und der Höhe des Skatolgehaltes nach: Schweine, die reinerbig eine bestimmte Variante des Gens aufwiesen, stanken mehr als die anderen.

Um den Geruch und somit stinkendes Schweinefleisch zu verhindern, werden männliche Ferkel üblicherweise im Alter von sieben Tagen kastriert. Ab 2017 sollen sie in Deutschland nach dem neuen Tierschutzgesetz zuvor jedoch betäubt werden. Die Göttinger Wissenschaftler hoffen nun, dass sich die Entstehung des Geruchs über die Zucht verringern lässt.

Das Gen werde derzeit in weiteren Populationen untersucht. Sollten sich die bisherigen Ergebnisse bestätigen, stünden die Chancen gut, den Geruch nicht mehr über Kastration unterbinden zu müssen. Die Ergebnisse der Studie sind der Fachzeitschrift «Meat Science» erschienen. (dpa)  
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