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20.09.2009 | 15:44 | Preisverleihung 

Eiselen-Stiftung Ulm setzt Zeichen für die Welternährung

Ulm - Am 16. Oktober verleiht die Eiselen-Stiftung Ulm erstmals den Justus-von-Liebig-Preis für Welternährung für herausragende Einzel- oder Lebensleistungen im Einsatz gegen Hunger und ländliche Armut.

Eiselen-Stiftung Ulm
(c) proplanta
Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird an der Universität Hohenheim, Stuttgart überreicht. Der im Frühsommer verstorbene Stifter Dr. Hermann Eiselen übernahm den renommierten Preis von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und unterstrich damit sein herausragendes Engagement für die Verbesserung der Welternährungslage.

„Der Justus-von-Liebig-Preis für Welternährung wird im Oktober nicht für einen rein landwirtschaftlichen oder agrarwissenschaftlichen Verdienst vergeben“, erläutert Dr. Andrea Fadani, Vorstand der Eiselen-Stiftung. „Ausgezeichnet wird in diesem Jahr vielmehr ein Pionier, der in der sogenannten Dritten Welt agrarwissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umsetzt und damit aktiv gegen den Hunger kämpft – das sei vorab verraten.“ Die Preisverleihung erfolgt zusammen mit der Würdigung des verstorbenen Stifters am Vormittag des 16. Oktober. Ein wissenschaftliches Kolloquium an der Universität Hohenheim anlässlich des Welternährungstages bietet den passenden Rahmen. 


Tradition in neuem Gewand

Von 1949 bis 2006 wurde der Justus-von-Liebig-Preis für besondere wissenschaftliche oder praktische Verdienste um die Landwirtschaft in Europa vergeben. Mit der Übernahme durch die Eiselen-Stiftung hat die Auszeichnung an Bedeutung gewonnen. „Dr. Eiselen hat den rein landwirtschaftlichen Fokus um wissenschaftliches, unternehmerisches und humanitäres Engagement in punkto Welternährung erweitert“, erläutert Dr. Fadani. „Der jetzt international ausgeschriebene Preis fördert damit jene herausragenden Leistungen, für die sich unser Stifter zeitlebens eingesetzt hat – das Engagement für eine gesicherte Ernährung aller Menschen weltweit.“
 

Die Eiselen-Stiftung Ulm

Die Vater und Sohn Eiselen-Stiftung in Ulm wurde im Dezember 1978 als gemeinnützige GmbH gegründet und 1991 in eine Stiftung bürgerlichen Rechts umgewandelt. Ihre spezifischen Aufgaben sind die Trägerschaft des Museums der Brotkultur, ehemals Deutsches Brotmuseum, und die Förderung von Forschungsvorhaben zur Verbesserung der Ernährungslage in der Welt. Sie verdankt ihre Entstehung und ihre Ausgestaltung dem jahrzehntelangen persönlichen Engagement von Dr. h.c. Willy Eiselen (1896-1981) und seinem Sohn Dr. Dr. h.c. Hermann Eiselen (1926-2009).

Dr. Hermann Eiselen ist am 21. Juni dieses Jahres im Alter von 83 Jahren unerwartet verstorben. Bis zum Juni 2001 leitete er die Stiftung als Vorstand, deren Arbeit er seither als Stiftungsratsvorsitzender weiter aktiv mitgestaltet hatte. Insbesondere in den letzten 20 Jahren seines Schaffens engagierte er sich im Kampf gegen den Hunger und für die Sicherung der Welternährung. Der Ehrensenator der Universität Hohenheim zeigte sich durch die Unterstützung vieler Projekte als großzügigster Förderer der Universität während der vergangenen drei Jahrzehnte. Über 50 Jahre entwickelte und gestaltete der Idealist zudem die Aktivitäten des Museums der Brotkultur in Ulm. Für sein Wirken ist Dr. Hermann Eiselen vielfach geehrt worden, unter anderem 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. (PD)
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