Am Beispiel des Valins konnten die Wissenschaftler zeigen, dass fermentative Verfahren weitaus ertragreicher sind als die bisherige Extraktion. Ein Bakterienstamm der Gattung
Corynebacterium glutamicum machte die Arbeiten erst möglich.
Im Lauf von nur drei Jahren konnten die Wissenschaftler der Evonik Degussa GmbH die fermentative Valinherstellung bis zum großtechnischen Maßstab führen. Sie kommen damit der Industrie sehr entgegen, die aus Keratin und Gelatine extrahierten Aminosäuren seit
BSE und
Schweinepest zunehmend skeptisch gegenübersteht. Valin aus Zucker kann über die Fermentation zudem kostengünstiger und in höherer Reinheit erzeugt werden.
Die Pharmaindustrie profitiert von den Ergebnissen des Vorhabens doppelt. Es ermöglicht nämlich auch die fermentative Entwicklung weiterer auf Pyruvat basierender Aminosäuren. Rohstoff ist dabei immer die Saccharose aus Zuckerrüben. Die Ergebnisse des von der Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V. unterstützten Vorhabens bieten auch anderen Aminosäuren über den fermentativen Prozess neue Chancen. (PD)