(c) proplanta Fünf Wochen lang haben Wissenschaftler aus vier deutschen Meeresforschungsinstituten in 4.300 Metern Tiefe im Pazifik diese rohstoffreichen Gebilde erkundet. Bei ihrer Forschungsreise stießen sie auf etwa eine Milliarde Tonnen der Knollen. Sie enthalten Rohstoffe wie Nickel, Kupfer und Kobalt, sagte der Expeditionsleiter der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover (BGR), Carsten Rühlemann, am Donnerstag. Verwendet werden die Rohstoffe unter anderem in der Elektroindustrie und als Stahlveredler.
Die Experten waren etwa 2.000 Kilometer südlich von Los Angeles auf Höhe von Mexiko mit dem Forschungsschiff «Sonne» unterwegs. Dort erkundeten sie ein Areal von etwa 56.000 Quadratkilometern. Sie ließen sogenannte Videoschlitten auf den Meeresboden herab, um herauszufinden, wie viel Manganknollen existieren, wie sie entstehen und welche Mikroorganismen auf den Knollen leben.
Entstehung dauert Millionen Jahre
Die Knollen entstehen auf dem Grund des Ozeans in einer Tiefe von rund 5000 Metern und sind Rohstoffablagerungen, die in Millionen Jahren entstanden sind. Die dunklen, klumpenartigen Gebilde sind zwischen drei und sechs Zentimeter groß. Die größeren Exemplare erreichen einen Durchmesser von 20 Zentimeter.
Die Forscher haben darüber hinaus auch die Tierwelt auf dem Manganknollen-Areal erkundet. Sie sammelten Sedimente vom Meeresboden. Ob er und seine Kollegen dabei neuartige Tiere entdeckt haben, wisse er nicht, sagte der Biologe des Deutschen Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung am Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven, Prof. Pedro Martinez-Arbizu. Der Forscher rechnet in einem halben Jahr mit Ergebnissen.
An der Expedition beteiligen sich Wissenschaftler der BGR, des Alfred-Wegener Instituts in Bremerhaven, des Deutschen Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung am Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven und des Leibniz-Institutes für Meereswissenschaften in Kiel.
Grundlage für die Forschungsreise ist ein Vertrag der Internationalen Meeresbodenbehörde der Vereinten Nationen und der BGR aus dem Jahr 2006. Er gibt Deutschland das Recht, auf einem Meeresareal von 75.000 Quadratkilometern den Bestand der Knollen zu erfassen. Bei der Expedition sollen auch grundlegende Daten über die potenziellen Lagerstätten gesammelt werden. Darüber hinaus sollen Investoren in Zukunft auf diese Weise erfahren, wo sie die Knollen abbauen können, sagte Rühlemann. (dpa)
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