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11.06.2007 | 11:57 | Reisforschung 

Forscher entwickeln Impfreis gegen Cholera

Washington - Mit genetisch verändertem Reis könnten Menschen vor allem in den Entwicklungsländern künftig gegen Cholera geimpft werden

Reis
(c) proplanta
Mäuse zumindest waren nach dem Verzehr des Impfreises wirkungsvoll vor der bakteriellen Durchfallerkrankung geschützt, berichten japanische Forscher in den «Proceedings» der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS, Online-Ausgabe). Der Impfstoff lasse sich ohne Nadel und Spritze verabreichen und müsse anders als herkömmliche Impfstoffe nicht durchgehend gekühlt werden.

Tomonori Nochi von der Universität Tokio und seine Mitarbeiter hatten Reispflanzen genetisch so verändert, dass sie in ihren Samen ein Teilstück des krankmachenden Eiweißes der Cholera-Bakterien produzierten. Die Forscher zeigten zunächst, dass dieses Impfeiweiß von aggressiver Magensäure nicht zerstört wird. Mäuse, denen die Wissenschaftler anschließend den Reis verabreichten, bildeten Antikörper gegen das Eiweiß und waren daraufhin vor der Durchfallerkrankung geschützt.

Die Forscher wiesen die Antikörper vor allem auch direkt in den Schleimhäuten nach, über die Krankheitserreger wie das Cholera- Bakterium oft in den menschlichen Körper gelangen. Dies sei ein Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen, per Spritze in den Blutstrom verabreichten Impfstoffen, die an dieser entscheidenden Stelle häufig keine Immunantwort auslösten. Weitere Untersuchungen zeigten, dass der Impfreis auch nach mehr als anderthalb Jahren Lagerung bei Zimmertemperatur seine Wirkung behielt.

Herkömmliche Impfstoffe können in der Regel nicht bei Zimmertemperatur gelagert werden, sondern müssen von der Produktion bis zur Anwendung gekühlt werden, schreiben die Forscher. Ihre Untersuchung habe gezeigt, dass auf Reis basierende, essbare Impfstoffe wirkungsvoll und praktikabel anwendbar seien, schreiben die Forscher. Da der Impfstoff kosteneffektiv und einfach zu verabreichen sei, eigne er sich vor allem für die Anwendung in den Entwicklungsländern, wo der Bedarf am höchsten sei. (dpa)
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