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14.12.2009 | 08:47 | Krebsforschung 

Hopfenanbau: Vielversprechender Wirkstoff Xanthohumol

Bonn - Hopfen ist einer der wichtigsten Zutaten für ein gutes würziges Bier. Mit "Xanthohumol" haben Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ) nun in einem aufwändigen Verfahren einen Hopfeninhaltsstoff gewonnen, mit dem vielversprechende Ergebnisse im Bereich der Krebsforschung errreicht wurden.

Hopfen
(c) proplanta
Es handelt sich um ein Flavonoid, das derzeit nur in Hopfen nachweisbar und schwer zu synthetisieren ist. Der sekundäre Pflanzenstoff, der vor Krebs schützen und ihn sogar heilen soll, wird in der Lupulindrüse der weiblichen Hopfendolde angereichert. 2002 identifizierten die Forscher Xanthohumol als eine Breitspektrum-Substanz, die in der Lage ist, eine Reihe bedeutsamer Radikale zu beseitigen. Außerdem ist die Substanz wirksam bei der Umwandlung von Enzymen, die in den Krebsentstehungsprozess eingebunden sind. Zunächst war Xanthohumol als eine effektive entzündungshemmende Substanz charakterisiert. In vielen Tests - bisher in Tierversuchen und im Reagenzglas durchgeführt - zeigt Xanthohumol ein auf verschiedene Weise wirksames antikanzerogenes Potenzial.

Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass sich Pharma-Unternehmen für diesen Stoff interessieren, so die Hopfenverwertungsgenossenschaft (HVG) in Wolnzach. Hatte sich der Hopfen Anfang des letzten Jahrtausends gegenüber allen anderen Gewürzen im Bier durch seine konservierende Wirkung behauptet, so spielt diese Eigenschaft heute eine untergeordnete Rolle. Die weiteren Eigenschaften des Hopfens, Bier in Aroma und Geschmack zu charakterisieren, stehen heute eindeutig im Vordergrund und gewinnen in Zeiten harten Wettbewerbs in der Brauindustrie mehr denn je an Bedeutung. Käme eine pharmazeutische Nutzung der Inhaltsstoffe in Betracht, könnte sich das positiv auf den Hopfenanbau auswirken.

Biertrinkern nehmen die Forscher des Krebsforschungsinstituts in Heidelberg jedoch alle Illusionen: etwa 800 Liter pro Tag müsse man zu sich nehmen, um eine krebspräventive Wirkung zu erzielen. Das dürfte selbst die ambitioniertesten Bierliebhaber überfordern. (aid)
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