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17.01.2017 | 08:50 | Welternährung 
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Hunger und Armut mit Privatvermögen bekämpfen

Davos - Die Bekämpfung von Hunger und Armut in der Welt kann laut einer Studie der Schweizer Großbank UBS nur mithilfe privater Geldgeber und des Finanzmarkts gelingen.

Welternährung
Die Vereinten Nationen wollen bis zum Jahr 2030 die Lebensbedingungen insbesondere armer Menschen deutlich verbessern. Doch das ist teuer. Schweizer Banker haben eine Idee: Warum nicht verstärkt private Vermögen anzapfen und dabei auch noch eine Rendite erwirtschaften. (c) proplanta
«Die Regierungen können es nicht alleine schaffen», sagte Investmentchef Mark Haefele am Montag anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos. Nur mit privaten Investments werde das Erreichen der sogenannten UN-Nachhaltigkeitsziele möglich - dazu zählen auch gute Bildung, Gesundheitsversorgung und der Ausbau Erneuerbarer Energien.

Jedes Jahr müssten 7 bis 10 Prozent der Welt-Wirtschaftsleistung aufgewendet werden, um die UN-Nachhaltigkeitsziele am Ende zu erreichen, führten die Autoren der UBS-Studie aus. Dabei stützten sich die Politiker momentan noch zu sehr auf öffentliche Gelder oder institutionelle Investoren wie Pensionsfonds.

Die UBS als weltgrößter Vermögensverwalter will nun binnen fünf Jahren 5 Milliarden US-Dollar an Kundengelder neu in nachhaltige Projekte stecken. Ziel sei es, derlei Investments zur Normalität zu machen.

«Mehr als 30 Prozent unserer Kunden wollen nachhaltig investieren, bei jüngeren Kunden liegt die Zahl noch höher», sagte Haefele. Momentan gebe es aber noch zu wenige Möglichkeiten, sein Geld nachhaltig zu investieren. Dabei seien die Renditen durchaus konkurrenzfähig zu anderen Geldanlangen. «Nur so können sie Investoren zum Investieren zu bewegen.»

In Deutschland werde nachhaltiges Investieren oft mit den Erneuerbaren Energien gleichgesetzt, führte Haefele aus. «Es gibt mehr als das.» Er nannte Investitionen in Trinkwasser, Universitäten, Infrastruktur und den Gesundheitsbereich.

Die Vereinten Nationen hatten 2015 insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beschlossen, die bis 2030 erreicht werden sollen. Eine im vergangenen Sommer unter anderem von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichte Studie stellte jedoch fest, dass die Welt noch weit entfernt ist vom Erreichen der Ziele.

Am Sonntag kritisierte die Kinderrechtsorganisation Save the Children im Speziellen, dass die Bekämpfung von Kinderarmut mehr als 450 Jahre hinter dem Zeitplan zurückliege.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 17.01.2017 11:04 Uhrzustimmen(54) widersprechen(51)
Verdreht man hier nicht etwas die Tatsachen, indem man den Bock zum Gärtner adeln möchte!? Sind etwa die weltweit gewachsenen Staatsstrukturen an vorstehend benannter Misere schuld!? Wem ist aktuell unser gnadenloses Kapital- und Machtverteilungssystem geschuldet!? Ob nun 8 oder 62 der Reichsten auf unserem blauen Planeten soviel Vermögen besitzen wie die arme Hälfte der Weltbevölkerung sollte nun wahrlich nicht zur Kernfrage hochstilisiert werden. Fakt ist doch, dass ein solches enttarntes Ungleichgewicht äußerst ungesunde Relationen offenbart. Donald Trump hat insofern absolut recht: America first! Immerhin 6 der Reichsten sind US-Bürger. // Die Träume der Armen nun wie vorstehend watteweich in bloße Worthülsen zu verpacken reicht längst nicht mehr aus, die aktuellen Statistiken sprechen dahingehend eine zu eindeutige Sprache. // Wer derzeit in Davos tagt, muss wahrhaftig nicht den Suppenküchenbedürftigen zugerechnet werden. Macht euch endlich die berechtigte Frage zu eigen, wohin solche Ungleichgewichte einhergehend mit der stetigen Zuspitzung von sozialen Spannungen in der Geschichte unserer Menschheit schlussendlich führten!!! Jeder kann eigenständig eruieren, wie sich derart extreme Verwerfungen irgendwann einmal entladen haben. Die Vergangenheit liegt für jeden zugänglich als offenes Buch vor uns! Handelt endlich intelligent verantwortungsbewusst. - Ich halte es im übrigen für absolut demokratisch legitim, wenn seitens unsere Gesellschaften bei all jenen kritisch eine Sozialverträglichkeit hinterfragt wird, die in nur einer Generation derart gigantische Vermögen anhäufen konnten... // Insofern sind wiederum unsere freiheitlich demokratisch gewählten Volksvertreter gefragt; hier darf beileibe der Schwanz nicht weiterhin fröhlich unbedarft mit dem Hund wedeln!!! - Hehre Zielsetzungen mit entsprechenden Wertevorstellungen einzig kommuniziert verändern rein gar nichts, leben muss man diese!
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