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21.08.2023 | 06:14 | Rinderzucht 
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Kanada: Zucht von Rindern mit geringem Methanausstoß gestartet

Winnipeg - In Kanada werden jetzt gezielt Rinder gezüchtet, die weniger Methan als üblich ausstoßen und damit zum Klimaschutz beitragen sollen.

Zucht von Rindern
(c) proplanta
Das benötigte Bullensperma wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Genetikunternehmen Semex und der kanadischen Milchaufzeichnungsagentur Lactanet gewonnen und basiert auf der Forschung kanadischer Wissenschaftler. Grundlage für die Produktion des Spermas ist eine gezielte Selektion auf das genetische Merkmal „niedriger Methanausstoß“.

Lactanet hatte im April dieses Jahres die weltweit erste nationale genomische Methanbewertung veröffentlicht und Daten aus rund 6.000 Betrieben vorgelegt, die fast 60 % der kanadischen Milchviehbetriebe repräsentieren. Wissenschaftler hatten die Ausdünstungen von Rindern erfasst und den Methangehalt gemessen. Anschließend wurden die Daten mit genetischen Informationen der Tiere und mit Milchproben verglichen.

Die Forscher und Experten der Viehwirtschaft gehen davon aus, dass die Einführung kommerziell verfügbarer Genetik zur Züchtung von Milchkühen mit einem geringeren Methanausstoß dazu beitragen könnte, eine der größten Quellen des starken Treibhausgases zu reduzieren. Semex erwartet ein Reduktionspotenzial von jährlich rund 1,5 %; bis 2050 sei eine Eindämmung des Methanausstoßes um 20 % bis 30 % möglich.

Laut Prof. Christine Baes von der Universität Guelph, die an dem Projekt mitarbeitete, sind die Methanemissionen kanadischer Milchkühe sehr unterschiedlich; sie reichten von 250 g bis 750 g pro Tag. Die Selektion auf das Merkmal „‚niedriger Methanausstoß“‘ könnte dazu führen, dass die Emissionen in den nachfolgenden Generationen immer weiter sinken, zeigte sich die Wissenschaftlerin überzeugt.

Entscheidend sei die Verknüpfung verschiedener Komponenten, um eine nationale Zuchtwertschätzung für Methanemissionen zu erhalten, die auf den tatsächlichen Atemwerten der Tiere basiere. Es gibt aber auch kritische Stimmen zu dem Vorhaben.

Der Senior Vice President der finnischen Molkerei Valio, Juha Nousiainen, warnte, dass die Zucht von Rindern, die weniger Methan ausstoßen, zu Verdauungsproblemen bei den Tieren führen könnte. Methan werde von Mikroben im Kuhdarm bei der Verdauung von Ballaststoffen produziert, nicht vom Tier selbst.
AgE
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Kommentare 
Till Eugenspiegel schrieb am 22.08.2023 00:55 Uhrzustimmen(6) widersprechen(7)
Das ist wohl nicht ausreichend bei den Rindern den Klimawandel einzudämmen.
Auch wenn Methan ca. 28 X schädlicher in der Atmosphäre wirkt als CO2

" 09.08.2023
Derzeit belaufen sich die gesamten Kohlenstoffemissionen durch Waldbrände in Kanada auf rund 290 Megatonnen,
während der bisherige Rekord 2014 bei 138 Megatonnen lag. "
Aus:
https://www.mdr.de/wissen/waldbraende-kanada-emissionen-dreimal-jahres-emissionen-100.html

Die 290 Megatonnen müssen wohl leider mehr als verdoppelt werden zum heutigen Zeitpunkt,
Tendenz steigend.
https://www.tagesschau.de/ausland/kanada-waldbraende-notstand-100.html

Darum die Ursachen bekämpfen,
hilft uns allen, auch wenn Politiker/innen es nicht wahrhaben wollen.

15. SEPTEMBER 2023 KLIMASTREIK
Mehr:
https://fridaysforfuture.de/klimastreik/
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