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11.03.2011 | 06:36 | ZukunftsInitiative NiedrigEnerigeGewächshaus 

Neuer Projektpartner unterstützt den Forschungsverbund ZINEG

Darmstadt - Der Forschungsverbund „ZukunftsInitiative NiedrigEnerigeGewächshaus - ZINEG“ wird seit dem 1. Februar 2011 durch einen neuen Projektpartner verstärkt.

Gewächshaus
(c) proplanta
Die Hochschule Osnabrück unterstützt als achter Forschungspartner mit ihrem neuen Versuchsgewächshaus die Untersuchungen von ZINEG, die nun an insgesamt vier Standorten durchgeführt werden. Der Arbeitsschwerpunkt in Osnabrück liegt auf der Prüfung einer hoch isolierenden Gewächshaushülle mit speziell beschichteten Gläsern – einer so genannten Wärmeschutzverglasung.


Untersuchungen am Standort Osnabrück

Unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Bettin, Fachgebiet Zierpflanzenbau, und Dr. Hans- Peter Römer, Fachgebiet Technik im Gartenbau, soll die Pflanzenqualität unter Wärmeschutzglas ermittelt werden. Rechnerisch ergibt sich bei einem Gewächshaus mit einer Eindeckung aus Wärmeschutzglas ein Energieeinsparpotenzial von etwa 70 %. Zusätzlich zur realen Einsparung, die während der gesamten Versuchsdauer erfasst wird, stellen sich weitere Fragen. Wie können durch technische Maßnahmen die Probleme der höheren Luftfeuchte und einer möglichen Lichtminderung durch das Wärmeschutzglas gelöst werden?

In Modellversuchen zeigte sich, dass die Effekte der Lichtminderung anscheinend gering sind. Die erste Versuchsserie für die Prüfung der Produktionseigenschaften von Wärmeschutzglas im Vergleich zum Einfachglas sieht vor, stets alle Gewächshausflächen mit Pflanzen zu befüllen. Somit soll erreicht werden, dass in beiden Häusern eine hohe Verdunstung und damit eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht.

Die Modellversuche bestätigten aber auch die Vermutung, es könnte Probleme mit höherer Luftfeuchtigkeit geben. Im ersten Jahr sollen daher zunächst die Dichtigkeit der Versuchsgewächshäuser und der Einfluss durch die Eindeckung auf die Pflanzenqualität ermittelt werden. Dabei erfolgt die Anzucht von Pflanzen bei gleichen Heiztemperaturen im Versuchs- wie auch im Vergleichsgewächshaus, um die Produktionseigenschaften beider Häuser durch die Erfassung des Energiebedarfs abschätzen zu können. Zur Prüfung der Lichtwirkung und des Energieverbrauchs hat das Forschungsteam die Kulturen Pelargonium und Impatiens der Neuguinea-Gruppe ausgewählt, die hohe Temperaturansprüche aufweisen. Während Pelargonien einen hohen Lichtbedarf besitzen, sind die Lichtansprüche von Impatiens geringer. Außerdem besitzen beide Kulturen eine große Marktbedeutung. Die Auswertung der Versuche soll neben der Messung der Wuchseigenschaften auch eine ökonomische Bewertung durch Praktiker einschließen.

Im zweiten Jahr sollen im Versuchsgewächshaus ein ähnliches Lichtangebot und eine ähnliche Luftfeuchtigkeit wie im Referenzhaus angestrebt und der dafür notwendige Energiebedarf erfasst werden.


Die neue Versuchsanlage

Nach vier Monaten Bauzeit wurde die insgesamt 300 m² große Versuchsanlage Ende Februar 2011 in Betrieb genommen. Sie besteht aus zwei Gewächshäusern, einem an die Untersuchungsbedingungen angepasstem Gewächshaus mit Wärmeschutzverglasung und einem Referenzhaus, das nach dem heutigen Stand der Technik ausgestattet ist. Beide Häuser besitzen eine durchgängige Firstlüftung und eine zusätzliche Schattierung an der Stehwand.


Das Verbundvorhaben ZINEG

Das Verbundvorhaben ZINEG wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank unter Federführung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mit Unterstützung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Weitere Informationen zum Forschungsverbund ZINEG finden Sie im Internet unter www.zineg.de. Darüber hinaus steht Ihnen das KTBL auch für direkte Fragen zum ZINEG- Forschungsverbund zur Verfügung. (ktbl)
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