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03.11.2011 | 08:31 | Fruchtbarkeitsoptimierung 

Schweinezucht in Bayern - Große Sprünge in der Fruchtbarkeit durch Genomische Selektion

Freising - In der Rinderzucht ist die Genomische Selektion bereits ein fester Bestandteil der Zuchtprogramme. Nun ist in Bayern auch ein Projekt zur Fruchtbarkeitsoptimierung durch Genomische Selektion (FrOGS) bei der Deutschen Landrasse gestartet worden.

Schweinefruchtbarkeit
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Tierzucht, führt das substantiell vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) geförderte Verbundprojekt gemeinsam mit der Tierzuchtforschung e.V., dem Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV) und dem Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) durch.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob in der Anwendung der Genomischen Selektion beim Schwein andere Ansätze gewählt werden müssen als beim Rind, da wesentliche Unterschiede in den Zuchtstrukturen bestehen. So sind etwa die Schweinepopulationen kleiner, es gibt nur wenige männliche Tiere mit sicher geschätzten Zuchtwerten und das Generationsintervall ist kürzer.

Europaweit bemühen sich derzeit die Zuchtunternehmen, die Fruchtbarkeit der Tiere zu verbessern. Auch die Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine (EGZH) in Bayern hat im Jahr 2010 das Zuchtziel bei der Deutschen Landrasse sehr stark auf die Fruchtbarkeitsleistung ausgerichtet. Es ist davon auszugehen, dass dies zu einer Verlängerung des Generationsintervalls führen wird. Daher ist gegenwärtig die Verkürzung des Generationsintervalls die offensichtlichste Möglichkeit, die Genomische Selektion zur Steigerung der Effizienz in der Schweinezucht zu nutzen.

In dem Projekt FrOGS soll nun vorrangig untersucht werden, wie die Fruchtbarkeit bei der Deutschen Landrasse mit Hilfe der Genomischen Selektion verbessert werden kann. Dabei werden in einem Kalibrierungs-/Validierungsansatz rund 2.000 Eber und Sauen der Deutschen Landrasse mit dem PorcineSNP60 Genotyping BeadChip typisiert. Um den Nachteil der geringen Anzahl an geprüften Ebern wettzumachen, soll die Kalibrierungsstichprobe in großem Umfang auch Sauen beinhalten. Weitere Untersuchungspunkte des Projekts sind etwa die Validierung über Rassen hinweg, die Schätzung von Kreuzungseffekten sowie Allelfrequenzunterschiede in für Fruchtbarkeitsmerkmale relevanten Regionen. (LfL)
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