Im vierten Teil der Serie von Lemmer Fullwood Praktikertipps zur Analyse und Nutzung der Milchinhaltsstoffe für das Fütterungs- und Gesundheitsmanagement steht die Interpretation der Laktose im Vordergrund.
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Wenn sich eine Eutererkrankung anbahnt, sinkt der Laktosegehalt der Milch tendenziell ab. Der Milchzucker, die Laktose, ist das charakteristische Kohlenhydrat der Milch. Bei Kühen wurden in verschiedenen Auswertungen Laktosegehalte von durchschnittlich 4,85 Prozent festgestellt, wobei Spannen von 4,6 bis 4,9 Prozent auftraten. Altkühe weisen tendenziell etwas geringere Milchlaktosegehalte als Färsen auf (durchschnittlich 0,15 Prozent weniger).
Als gelöster Bestandteil unterliegt die Laktose grundsätzlich nur geringen Schwankungen. Ausgangsstoff für den Milchzucker ist die Glukose im Blutplasma. Fast 75 % der nutzbaren Blutglukose wird im Milchdrüsengewebe in Laktose umgewandelt. Der Laktosegehalt in den Melkfraktionen Vormilch, Zisternenmilch und Hauptgemelk weist keinen Unterschied auf. Die Folge von Euterentzündungen ist stets eine Störung der Milchsynthese. Dadurch wird auch die Laktosebildung vermindert. Zusätzlich geht man von einem bakteriellen Laktoseabbau aus, was zu einer Veränderung des osmotischen Druckes führt.
Milchzuckerbestimmungen der Einzelgemelke direkt beim Melken mit zukunftsweisenden Inline-Analyse-Verfahren können in Kombination mit Zellzahlen, Leitfähigkeit und Milchmenge als Indikatoren für den Eutergesundheitszustand der betreffenden Kühe genutzt werden. Sinkende Laktosegehalte und steigende Zellzahlen in der Milch liefern frühzeitig Hinweise auf Eutererkrankungen.
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