Die USDA-Prognose für Mais fiel bekanntlich letzte Woche in gigantischer Höhe aus und brachte den Markt stark unter Druck, aber erneut hohe Maisexporte von 1,2 Mio. t die Woche sorgten ebenso für Auftrieb an der Börse in Chicago wie die steigende Nachfrage Brasilien nach Futtermais für die großen Mastfarmen in Südbrasilien sowie die starken Regenfälle im Süden der USA.
In Brasilien wird der
Maispreis durch fehlende Maisvorräte der Mastfarmen stark angeheizt, weil die Broilerproduktion für den Export nach China zweistellige Zuwachsraten verzeichnete. Unterstützt wird der Preisanstieg zusätzlich durch Absicht der brasilianischen Regierung, angesichts der knappen Lagerbestände von derzeit rund 0,7 Mio. t diese auf möglichst 2,0-2,3 Mio. t anzuheben. Während die USA bei ihren Preisspekulationen auf Hitze und Trockenheit abzielte, scheint gerade das Gegenteil den Maispreis leicht nach oben zu katapultieren – viel zu viel Regen im Süden der USA, wobei im Bundesstaat Louisiana bereits der Notstand ausgerufen wurde. Insofern hängen die Analysten bereits ein großes Fragezeichen an die überzogen hohe Prognose des USDA zur US-Maisernte.
Ebenso profitierten die Maiskurse von den aktuellen Zahlen des US-Ethanolsektors. Die EIA gab bekannt, dass wegen guter Nachfrage die Ethanolproduktion auf 1,03 Mio. Barrel gestiegen sei und wegen der flotten Nachfrage die Vorräte um 35.000 Barrel auf 20,43 Mio. Barrel gesunken sind.
In der EU-28 trübten sich
Ernteaussichten für Mais leicht ein, korrigierte das
USDA die EU-Maisernte um 1,7 auf 62,1 Mio. t nach unten. Die deutsche
Maisernte setzte der
DRV in seiner Prognose um 0,5 Mio. t auf 4 Mio. t nach unten, fast genauso schlecht wie im Vorjahr. In Frankreich lagen die Schätzungen laut Prognosedienst Agreste zuletzt bei 13,7 Mio. t, der Handel rechnet mit 13,5-14,0 Mio. t Mais in Frankreich. In Polen, Ungarn und Rumänien wird voraussichtlich mehr Mais als im Vorjahr geerntet, wobei allerdings in Bulgarien die
Hitzewelle für Ertragseinbußen gesorgt haben dürfte. In der Ukraine und Russland zeichnen sich trotz der Hitzewelle im Juli weiterhin gute Maisernten ab, die das Vorjahresniveau gemeinsam um 4 Mio. t bzw. 10% übersteigen sollten.
Fazit: Mais wird vor allem durch gestiegene Exporte und hohe Ethanolproduktion in den USA gestützt, wobei die Nachfrage Brasiliens, das dieses Jahr seine Exporte völlig überzeichnet hat, noch erheblichen Importbedarf an Mais haben wird. Auch die
Wetterkapriolen in den USA können noch für einige Überraschungen sorgen.