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10.06.2016 | 16:50 | Warenterminbörsen 

US-Lagerbestände vs. Hitzewelle: Matif-Weizen legt auf 171 EUR/t zu

Stuttgart/Paris/Chicago - Weizen konnte nach den Aufwärtstrend bis zur Wochenmitte den Kurs in Chicago nur mit angezogener Handbremse um 0,2 % auf fast 166 EUR/t und in Paris um knapp 1,0 % auf 171 EUR/t fortsetzen.

Matif Weizenkurs
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Entwicklung der Weizenkurse an der Matif (c) proplanta

Gewinnmitnahmen vor dem heute Abend erscheinenden Juni-WASDE-Report sorgten für Kursrückgänge an beiden Börsen. Auch die erneut schwachen Exportzahlen für US-Weizen von nur 223.800 t diese Woche und überdurchschnittlich gute Weizenerträge in den US-Staaten Oklahoma und Kansas, wobei noch keine Angaben zur Qualität vorlagen, zogen die Preiserwartungen für US-Weizen leicht nach unten.

Wegen der womöglich höheren US-Weizenernte und gleichzeitig geringerer Exporte für US-Weizen könnte das USDA die Endbestände für die alte und neue US-Weizenernte heute Abend nach oben korrigieren, was schwächere Impulse für den Markt hätte. Jedoch sollte die feste Stimmung bei Mais den Weizenmarkt nach unten abstützen.

In der EU sorgten höhere Weizenexporte Frankreichs und die regnerische Wetterlage von Zentralfrankreich bis zur Ukraine und Südrussland für angespannte Märkte. FranceAgriMer erwartet mit 3,5 Mio. t um 0,5 Mio. t kleinere Überhänge als im Vormonat, bedingt durch höhere Drittlandexporte, dabei wurden auch die Lagerbestände bei Erzeugern von 2,6 auf 1,9 Mio. t kleiner veranschlagt. In Frankreich und am Schwarzmeer steigt regenbedingt das Risiko für schlechtere Weizenqualitäten durch anhaltend hohen Pilzinfektionsdruck.

FranceAgriMer revidierte seine Crop-Rating von 81 % auf 79 % guter bis sehr guter Weizen nach unten. Das deutet auf zunehmend höhere Qualitätszuschläge und einen deutlich niedrigeren Grundpreis als im Vorjahr hin. Zuletzt kündigten Meteorologen für den Südwesten Russlands und die Ukraine eine Hitzewelle an, die auch auf Westeuropa übergreifen könnte. Der negative NAO-Index spricht für kontinentalere Wetterbedingungen im nördlichen Mittel- und Osteuropa. Deshalb bleibt die Lage trotz gestiegener Lagerbestände in den USA, der EU und besonders in China spannend.
proplanta
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