Gestern Abend korrigierte das
USDA im WASDE-Report die globale
Weizenernte leicht nach oben, verminderte aber gleichzeitig die Verbrauchs-prognose um über 5 Mio. mt nach unten, so dass die Weltvorräte gegenüber der Januarprognose um 6,8 Mio. mt auf nunmehr 238,87 Mio. mt per Ende Juni 2016 zunehmen. Starken Aufbau der Weizenbestände verzeichnen China mit einem Plus von über 6 Mio. mt und Indien von 3 Mio. mt, während in Kanada und Südostasien die Vorräte herunter gesetzt wurden. Für Australien blieb es bei der Schätzung von 26 Mio. mt, was eine gute Ernte bedeutet.
Für „bearishe“ Stimmung sorgte der Bericht der Copa/Cogeca, der auch für 2016 von einer guten EU-Weizenernte ausgeht. Der milde Winter und die relativ hohen Niederschläge – ausgenommen in Italien – lassen eine dritte hohe EU-Weizenernte infolge erwarten. Dabei soll die EU-Weizenfläche um 560.000 ha zugenommen haben.
Das Exportgeschäft in Richtung Nahen Osten klemmt weiterhin. Letzte Woche wurden gleich zwei Weizentender nach Ägypten storniert. Der erstarkte Euro schlug sich gleich in spürbar niedrigeren
Weizennotierungen an der
MATIF nieder. Dennoch wurden in der Vorwoche bis 2. Februar 786.000 mt EU-Weizen exportiert und verkürzen mit Gesamtexporten von 15,631 Mio. mt den Abstand weiter zum Vorjahreszeitraum, der bei 16,715 Mio. mt lag. Momentan wird deutscher Weizen in Richtung Äthiopien und Sudan verladen. Über die Winterfrostschäden in Nordostdeutschland und Westpolen gibt es immer noch widersprüchliche Aussagen.
Auch in den USA sorgt milde Winterwitterung für hohe Ertragserwartungen beim Weizen. Dabei erwarten Analysten in den Weichweizenanbaugebieten Indianas, Ohios und Michigans vorläufig schwächere, in den Hartweizenanbaugebieten der Great Plains höhere Erträge. Soft White Winter profitiert im Gegensatz zum Vorjahr von sehr guten Winterniederschlägen.