Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.07.2016 | 18:00

Warenterminbörsen: Weizenpreis steigt auf 166 EUR/t

Stuttgart/Paris/Chicago - Während der Markt in den USA und am Schwarzmeer unter der Last hoher Ernten ächzt, geht es beim Weizenpreis in Paris kräftig nach oben. In Chicago dümpelte der Fronttermin mit einem schwachen Minus von 0,1 % auf 139,17 EUR/t dahin, in Paris gewann dieser um 3,6 % auf 166,00 EUR/t hinzu.
Warenterminbörsen Weizen Raps Sojabohne Mais
Bild vergrößern
(c) proplanta

In Frankreich fällt die Weizenernte noch schlechter aus als erwartet, die Erzeuger Nordfrankreichs beklagen dramatisch niedrige Kornerträge und schwache hl-Gewichte, eine Folge schwacher Photosynthese-Leistung aufgrund fehlender Sonne. FranceAgriMer setzte die Bonitierung gleich um 7 % auf nur noch 42 % guter Bestände nach unten.

Ähnlich in Nord- und Mitteldeutschland: Um 10-20 % niedrigere Erträge beim Weizendrusch und schwache hl-Gewichte, selbst auf Spitzenböden, gaben den Weizenterminkursen in Paris kräftig Auftrieb. Für Brotweizen sollen um 125-135 EUR/t frei Erfassungshandel gezahlt werden. Die deutschen Mühlen liegen für B-Weizen (12,0/220/76) bei 155-165 EUR/t ex Ernte.

Bergauf ging es auch beim EU-Weizenexport, mit Exportlizenzen von zuletzt 826.000 t Weizen überholte Brüssel mit 1,8 Mio. t die Vorjahreslinie um 0,5 Mio. t. In den USA fanden dagegen die wöchentlichen Exporte mit 478.000 t kaum Beachtung. Am Schwarzmeer war in der Ukraine die Weizenernte zu 50 % abgeschlossen, die Ernteprognosen für Weizen lagen dort bei 24-25 Mio. t bei nur 40 % Mahlweizenqualität. Tendenz: Sicher stabiler in Paris, aber die Weizenernte ist in der EU noch lange nicht vorbei.

Mais bleibt bei 169,25 EUR/t stehen

Weniger spektakulär war die Preisentwicklung beim Mais in der EU, in den USA kippte die Wetterlaune den Markt sogar nach unten, nachdem die letzten 3-4 Tage der Hitzewelle im US-Corn Belt nicht so heiß ausfallen sollen wie erwartet und die Fonds ihre Long-Positionen glattstellen. Auch die wöchentlichen US-Maisexporte konnten mit 345.100 t wenig überzeugen, blieben diese um 15 % hinter dem Vorwochenergebnis zurück.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 Matif-Weizen - Future setzt Rallye fort

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Internationaler Weizenmarkt: EU verliert Marktanteile an Russland

 Getreideproduktion: EU-Kommission erwartet mehr Mais und weniger Weizen

 Matif-Futures erholen sich

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?