Der Preisrückgang kam keineswegs unerwartet, denn in den USA und in Europa wurden wegen guter Wachstumsbedingungen höhere Ernteprognosen in Betracht gezogen. So erhöhte auch das
USDA seine Prognose zur Welt-Weizenernte um 3,8 Mio. t auf 730,8 Mio. t, wobei allerdings auch der Verbrauch um 3,4 Mio. t auf 716,0 Mio.t angehoben wurde, so dass die Endbestände nur um 0,5 Mio. t auf 257,8 Mio. t ansteigen, was allerdings Vorräten von 36 % des Weltverbrauchs entspräche, so hoch wie zuletzt 1998/99. Jedoch entfallen mit 118 Mio. t Weizen knapp 46 % der Weltbestände auf China, was die Versorgungslage wieder relativiert, soweit nicht China als Weizenexporteur auftritt.
Die höhere Welt-Weizenernte geht auf das Konto der USA mit einem Plus von 1,9 Mio. t auf 56,3 Mio. t, in der EU von 1 Mio. t auf 157,5 Mio. t und in Russland von 1 Mio. t auf 64,0 Mio. t. In den USA sorgten zudem gute Bestandsbonitierungen bei Winterweizen mit 61 % zu 43 % und bei Sommerweizen von 79 % zu 70 % im Vorjahr für Kursverluste in Chicago.
Verzögert startete jedoch die US-Weizenernte, mit 11% Fortgang blieb sie deutlich hinter dem Vorjahresstand von 18% zurück, was bisher ohne nennenswerten Einfluss auf den Markt blieb. Die schwachen Exportzahlen für US-Weizen von nur 223.800 t letzte Woche überzeugten dagegen nicht.