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15.06.2016 | 18:45

Weizenpreis: Höhere Welt-Weizenernte verdirbt die Stimmung

Stuttgart/Paris/Chicago - Weizen konnte den Aufwärtstrend der Vorwoche nicht fortsetzen und verlor in Paris beim Fronttermin bis zur Wochenmitte um 1,8 % auf 165,50 EUR/t, in Chicago sogar um 2,0 % auf 159,00 EUR/t.
Weizenpreis KW 24
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Entwicklung Weizenpreis an der Matif. (c) proplanta

Der Preisrückgang kam keineswegs unerwartet, denn in den USA und in Europa wurden wegen guter Wachstumsbedingungen höhere Ernteprognosen in Betracht gezogen. So erhöhte auch das USDA seine Prognose zur Welt-Weizenernte um 3,8 Mio. t auf 730,8 Mio. t, wobei allerdings auch der Verbrauch um 3,4 Mio. t auf 716,0 Mio.t angehoben wurde, so dass die Endbestände nur um 0,5 Mio. t auf 257,8 Mio. t ansteigen, was allerdings Vorräten von 36 % des Weltverbrauchs entspräche, so hoch wie zuletzt 1998/99. Jedoch entfallen mit 118 Mio. t Weizen knapp 46 % der Weltbestände auf China, was die Versorgungslage wieder relativiert, soweit nicht China als Weizenexporteur auftritt.

Die höhere Welt-Weizenernte geht auf das Konto der USA mit einem Plus von 1,9 Mio. t auf 56,3 Mio. t, in der EU von 1 Mio. t auf 157,5 Mio. t und in Russland von 1 Mio. t auf 64,0 Mio. t. In den USA sorgten zudem gute Bestandsbonitierungen bei Winterweizen mit 61 % zu 43 % und bei Sommerweizen von 79 % zu 70 % im Vorjahr für Kursverluste in Chicago.

Verzögert startete jedoch die US-Weizenernte, mit 11% Fortgang blieb sie deutlich hinter dem Vorjahresstand von 18% zurück, was bisher ohne nennenswerten Einfluss auf den Markt blieb. Die schwachen Exportzahlen für US-Weizen von nur 223.800 t letzte Woche überzeugten dagegen nicht.
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