Dabei gingen die Terminkurse ins Plus, obwohl die Welternte besser ausfällt als erwartet. In Chicago konnte Weizen beim Fronttermin seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 0,8 % auf 145,50 EUR/t, an der
MATIF um 1,3 % auf 161,00 EUR/t zulegen. Gestern korrigierte das
USDA die Welt-Weizenernte um 7,83 Mio. t auf einen neuen Rekordwert von 738,51 Mio. t nach oben, unterstellte aber gleichzeitig mit 729,34 Mio. t einen um 13,34 Mio. t höheren Weltverbrauch, der mit 6,5 Mio. t Zuwachs auf das Konto von China und mit 1,5 Mio. t auf das der EU geht, bedingt durch Flüchtlingsaufnahmen in der Gemeinschaft. Dadurch steigen die Weltvorräte bei Weizen von im Vorjahr 244,52 Mio. t auf 253,70 Mio. t schwächer an, als noch im Juni erwartet wurde.
Starke Erntezuwächse gibt es in den USA und am Schwarzmeer, in der EU sind die Prognosen rückläufig. Für Überraschung sorgte die US-Weizenernte, die immerhin um 5 Mio. t auf 61,53 Mio. t hochgesetzt wurde, nachdem die Ernte bei zuletzt 66 % Erntefortgang flächendeckend Rekorderträge zeigte. Ganz anders ist die Entwicklung in der EU – mit schwachen Ernten in West- und hohen in Osteuropa. Sowohl das USDA, als auch die
EU-Kommission, setzten die EU-Weizenernte mit 156,5 Mio. t (inkl. Durum) um 1 Mio. t bzw. mit 144,6 Mio. t um 0,9 Mio. t nach unten. In Frankreich reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Nach der voraussichtlich um 10 % geringeren Gerstenernte Frankreichs (11,07 Mio. t) mit zum Teil sehr niedrigen hl-Gewichten stehen die Chancen auch für anderes Getreide schlecht.
Kopfschmerzen bereitet die französische Weizenernte, die mit nur noch für 59 % guter bis sehr guter Pflanzenbestände gegenüber 75 % im Vorjahr wegen Lager und Pilzdruck immer stärker abfällt. So senkte FranceAgriMer am Wochenende die französische
Weizenernte auf 36,95 Mio. t ab, rund 5 Mio. t niedriger als im Vorjahr. Analysten schließen auch eine Ernte von 35 Mio. t nicht mehr aus. Das wäre die kleinste Ernte seit 2007 in Frankreich.
Auch in Deutschland läuft die Gerstenernte unter sehr heterogenen Bedingungen, teils fallen die hl-Gewichte unter 63 kg/hl.