Wegen Gewinnmitnahmen konnte sich dieser aber nicht halten. Sensationell ist dabei die hohe Preisdifferenz zwischen Weizen in Chicago und Paris. In Chicago fiel Weizen beim Fronttermin seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 2,4 % auf 138,70 EUR/t, an der
MATIF um 2,2 % auf 166,25 EUR/t, dabei blieb Weizen um 6 EUR/t teurer als in der Vorwoche und der Preisabstand zu US-Weizen erhöhte sich auf 27,55 EUR/t.
Für massiven Preisauftrieb in Paris sorgte weiterhin die katastrophal schlechte
Weizenernte Frankreichs, die wegen 20-30 % niedrigerer Erträge womöglich in die Nähe von 30 Mio. t sinken (Prognose der ODA-Gruppe) könnte, nach knapp 41 Mio. t im Vorjahr. Dabei fallen die Erträge im Norden Frankreichs sehr niedrig aus, hl-Gewichte und Proteinwerte liegen weit unter dem Vorjahr. Zuwenig Sonne sorgte für ein ungünstiges Korn- und Strohverhältnis. Bis gestern waren 19% der französischen Weizenernte gedroschen, gegenüber 7 % in der Vorwoche und 53 % im Vorjahr. Im Norden Deutschlands war Weizen gestern zu etwa 10-15 %, im Osten zu 30-40 % und im Süden zu 15-20 % gedroschen.
Über gute Erträge und Qualitäten wird im Osten, über enttäuschende Qualitäten im Süden, über 10-20 % schwächere Erträge im Norden sowie gute Erträge, aber enttäuschende Qualitäten, im Westen Deutschlands berichtet. Dabei lagen die Prognosen zur deutschen Weizenernte bei 25 Mio. t (Getreide 47,5 Mio. t), rund 4,3 % unter dem Vorjahr – dies im Kontext zur
Rekordernte im Vorjahr. Rekord-Weizenernten werden in Rumänien und Bulgarien erwartet, während auch die spanische Weizenernte sehr gut ausfällt. Dabei veranschlagte die
EU-Kommission die EU-Weizenernte (ohne Durum) zuletzt mit 145 Mio. t, die EU-Weizenbestände 2016/17 auf 12 Mio. t. Positiv entwickelte sich auch der EU-Weizenexport, mit Exportlizenzen von zuletzt 826.000 t Weizen überholte Brüssel mit 1,8 Mio. t die Vorjahreslinie um 0,5 Mio. t.
In den USA schritt die Weizenernte auch diese Woche zügig voran, waren bereits 83 % der Bestände bis Anfang der Woche gedroschen. Bis auf wenigen Ausnahmen in North Dakota gibt es verbreitet gute Erträge, bei generell geringeren Proteinwerten als im Vorjahr, was den US-Handel veranlasst, mehr Futterweizen als im Vorjahr zu exportieren.