In Chicago verlor Weizen beim Fronttermin seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 3,6 %, an der
MATIF um 0,3 % auf 162,50 EUR/t. Wesentlichen Ausschlag hatte das Wetter im Mittleren Westen der USA mit verbreiteten Regenfällen und Prognosen über kühlnasse Witterung in der kommenden Woche. Dadurch relativierten sich die Befürchtungen über Trockenschäden für Weizen und Mais, was Fonds zu Abstoßung weiterer Long-Positionen veranlasste.
Die US-Weizenernte lief letzte Woche sehr zügig, waren am Wochenende 25 % der Fläche gedroschen, wodurch sich der vorherige Rückstand auf 3 % zum Fünfjahresmittel verkürzte, aber gleichzeitig den Vorjahresstand um 8 % übertraf. In den Früh-Druschgebieten Oklahomas und Kansas werden gute Erträge geerntet, wobei Durchschnittsproben gute hl-Gewichte von 77,6 kg, jedoch geringe Proteinwerte von 10,7 % RP zeigten. Die Bestandsbewertungen bei US-Weizen fielen unverändert gut zur Vorwoche aus, wenngleich nördlich angebauter Manitoba-Weizen Rückschläge wegen Trockenheit verzeichnete. Die Exportentwicklung bei US-Weizen blieb unter den Erwartungen zurück.
In der EU bleiben die Ernteerwartungen für Weizen unverändert hoch. Der Analyst Strategie Grains ließ seine Prognose zur EU-Weizenernte 2016/17 unverändert bei 146,7 Mio. t (ohne Durum). Der EU-Prognosedienst MARS reduzierte den Weizenertrag gegenüber dem Vormonat um 3,4 % von 6,11 t/ha auf 6,07 t/ha, jedoch übertrifft die Prognose das Fünfjahresmittel von 5,83 Mio. t um 4,1 %, was für eine sehr gute EU-Weizenernte spricht. Vor allem Spanien, Rumänien und Bulgarien werden hohe Ernten einfahren und die schwächeren Ernten Skandinaviens und der Baltic-Staaten kompensieren.
In Frankreich und Deutschland besteht wegen verbreitet starker Blattkrankheiten die Sorge über die Erntequalität.