In Chicago ging es beim Fronttermin für CME-EU-Weizen zuletzt wieder leicht aufwärts auf 164,00 EUR/t (Vorwoche: 163,50 EUR/t), bei US-Weizen auf 129,55 EUR/t (Vorwoche: 132,00 EUR/t) und an der
MATIF bei Weizen Nr. 2 auf 160,25 EUR/t (Vorwoche: 161,75 EUR/t) nach oben. Dabei sorgten in den USA gute Exportzahlen für US-Weizen von 570.800 t letzte Woche durchaus für Preisauftrieb.
Zudem bildeten die an der US-Börse in Minneapolis gestiegenen Weizenkurse höhere Qualitätsprämien für Qualitätsweizen am US-amerikanischen Markt ab, sind die Qualitäten nicht ganz so krass wie in Kanada und Russland relativ schlecht. Und dies scheint auch das Manko der diesjährigen US-Weizenernte zu sein, die wegen schwächerer Proteingehalte und hl-Gewichte vermehrt im Futtersektor untergebracht werden muss. Mit Blick auf die nahenden Weizenernten auf der Südhalbkugel kam es in Australien nach teils ergiebigen Regenfällen zu Frosteinbrüchen, wodurch die Weizenqualität dort stark gelitten haben soll. Belastbares Zahlenmaterial stand dort noch nicht zur Verfügung.
Für die EU-28 steht dagegen fest, dass es deutlich weniger Weizen geben wird und auch die Qualität schwächer ausfällt als im Vorjahr. Laut EU-Kommission wird in der EU-28 mit einer Weichweizen-Ernte von 134,2 Mio. t gegenüber 151,6 Mio. t im Vorjahr gerechnet, was im Ergebnis eine um 17,4 Mio. t bzw. 11,5 % kleinere Ernte bedeuten würde. Für Frankreich liegt die Prognose bei 28,2 Mio. t Weichweizen gegenüber 40,9 Mio. t und für Deutschland bei 24,5 Mio. t gegenüber 26,05 Mio. t im Vorjahr.
Für gewissen Ausgleich soll die um 0,6 Mio. t höhere Ernte Rumäniens sorgen. Weiteres Manko ist dabei, dass EU-weit ein höherer Futterweizenanteil von 42 % gegenüber 29 % im Vorjahr unterstellt wird, wodurch das Mahlweizenangebot noch weiter absinkt. Dabei erwartet der Handel Weizenexporte von 26 Mio. t gegenüber 34,7 Mio. t in der letzten Saison. Und gerade bei den Weizenexporten liegt die EU deutlich auf der Überholspur, zog Brüssel bis Ende September mit 6,335 Mio.t (Vorjahr: 5,206 Mio. t) fast 22 % mehr Weizenlizenzen als im Vorjahr, dabei exportierte Brüssel letzte Woche 468.032 Mio. t Weizen, was angesichts der schwachen Weizenqualität Frankreichs überraschte.
Besser ist die Qualität von deutschem Weizen. Die Analysen von Mahlweizenproben aus der Ernte 2016/17 durch das Max Rubner-Institut ergaben einen durchschnittlichen Proteinwert von 13,0 % gegenüber 13,4 % im Vorjahr und von 13,3 % im Fünf-Jahresdurchschnitt, die durchschnittlich Fallzahl lag unter dem Vorjahreswert, aber über dem fünfjährigen Durchschnitt.
Exportdruck bleibt hoch