Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.06.2016 | 18:50

Weizenpreis setzt Talfahrt fort

Stuttgart/Paris/Chicago - Die Marktlage bei Weizen bleibt vorerst schwach. Beim Weizen setzte sich die Talfahrt der Vorwoche weiterhin fort. In Chicago verlor Weizen beim Fronttermin seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 2,4 %, an der MATIF um 0,3 % auf 159,75 EUR/t.
Entwicklung Matif-Weizenpreis KW 26
Bild vergrößern
Entwicklung Matif-Weizenpreis KW 26. (c) proplanta

Den Ausschlag hierfür gaben in den USA gleich drei Faktoren: Die US-Winterweizenernte schritt mit 45 % Fortgang zügig voran, im Vorjahr waren es lediglich 33 %, im Fünfjahresmittel 41 %, dadurch kommt die US-Weizenernte früher herein und ist auch früher verfügbar. Dabei zeigten Durchschnittsproben gute hl-Gewichte, jedoch geringe Proteinwerte von unter 11% RP.

Die US-Weizen-Bonitierung stieg um 1 % auf 62 % guter bis sehr guter Pflanzenbestände, gleichzeitig lassen die bisherigen Ertragsberichte auf eine höhere US-Weizenernte schließen, wobei auch in den nächsten 10 Tagen milderes Wetter im US-Midwest vorhergesagt wurde und damit einen zügigen Erntefortschritt begünstigen. Drittens blieben die Exportmengen für US-Weizen mit 462.700 t letzte Woche hinter den Erwartungen des US-Handels zurück. Der durch den Brexit am Wochenende gestiegene US-Dollar bremste die Exporthoffnungen für US-Weizen in Chicago kräftig ein.

In der EU bleiben die Ernteerwartungen für Weizen (ohne Durum) mit knapp 147 Mio. t unverändert hoch. Aber in Frankreich und Deutschland besteht wegen verbreitet starker Blattkrankheiten die Sorge über die Erntequalität. Laut FranceAgriMer erhielten nur noch 71 % der Pflanzenbestände gute Noten, ein Minus von 4 % zur Vorwoche und von 14 % zum Vorjahr. Dabei rechnet der Handel mit schwächeren Proteinwerten als im Vorjahr.

Auch das deutsche Analystenteam von Agrarfax aus Norddeutschland erwartet zwar hohe hl-Gewichte, aber gleichzeitig niedrige Proteinwerte bei Weizen. Vor allem Spanien, Rumänien und Bulgarien werden hohe Ernten einfahren und die schwächeren Ernten Skandinaviens und der Baltic-Staaten kompensieren.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 Matif-Weizen - Future setzt Rallye fort

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Internationaler Weizenmarkt: EU verliert Marktanteile an Russland

 Getreideproduktion: EU-Kommission erwartet mehr Mais und weniger Weizen

 Matif-Futures erholen sich

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?