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20.01.2014 | 14:51 | Internationaler Agrarministergipfel in Berlin 

65 Staaten gemeinsam gegen Hunger und Mangelernährung

Berlin - Zum Abschluss des 6. Internationalen Agrarministergipfels am Samstag in Berlin haben die teilnehmenden Ministerinnen und Minister aus über 60 Staaten sowie Vertreter von fünf internationalen Organisationen sowie der EU-Kommission ihren Beitrag zum entschiedenen Kampf gegen Hunger und Mangelernährung verdeutlicht und konkretisiert.

Welternährung
(c) proplanta
Die Teilnehmer bekräftigten, die größte globale Aufgabe sei es, den Hunger in der Welt zu beseitigen und das Menschenrecht auf Nahrung zu verwirklichen.

Angesichts von Klimawandel und begrenzten Ressourcen müsse die Landwirtschaft widerstandsfähiger gemacht werden. Dies werde nur durch eine vielfältige, nachhaltige und produktive Landwirtschaft erreicht.

Bundeslandwirtschaftsminister Dr. Hans-Peter Friedrich, der als Gastgeber den Gipfel zum ersten Mal ausrichtete, stellte heraus: „Landwirtschaft ist für eine gesicherte Ernährung unerlässlich, vor allem mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung. Vielfalt erhalten und nutzen, Nachhaltigkeit sicherstellen und die Produktivität der Landwirtschaft steigern – das ist zentrale Aufgabe für die hier versammelten Landwirtschaftsminister aus der ganzen Welt.“

In ihrem Abschlusskommuniqué erklärten die Landwirtschaftsminister, sich für Erhalt und verstärkte Nutzung der Vielfalt von genetischen Ressourcen, Produktionsmethoden und Betriebsformen einzusetzen. Diese Vielfalt wollen die Agrarminister unter anderem durch die verstärkte Förderung der Nutzpflanzenforschung und durch die Einrichtung von Genbanken weltweit erhalten und ausbauen.

Denn: Vielfalt kann dazu beitragen, Landwirtschaft  leistungs-, anpassungs- und widerstandsfähiger zu machen. Dies ist die Grundlage für ein vielseitiges Nahrungsangebot und eine ausreichende und nährstoffreiche Ernährung, heißt es in dem Abschluss­kommuniquée. Damit haben die Agrarminister wesentliche Inhalte für die weiteren internationalen Prozesse herausgearbeitet.

Weiter verständigten sich die Gipfelteilnehmer darauf, natürliche Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Auch für künftige Generationen soll Boden und Wasser bewahrt werden, um stabiles Wirtschaften und das Einkommen der bäuerlichen Familien sicherzustellen. „Ressourcenschutz ist ein wichtiger Baustein für die Verbesserung der Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft, insbesondere unter dem Aspekt des Klimawandels“, so Friedrich.

Er wies darauf hin, dass wegen fortschreitender Ressourcenknappheit und steigender Weltbevölkerung auch die Produktivität der Landwirtschaft erhöht werden müsse. „Basis einer ertragreichen Landwirtschaft sind gut wirtschaftende bäuerliche Familienbetriebe. Wir müssen daher den Zugang zu Bildung und Ausbildung garantieren, um landwirtschaftliche Qualifikation weltweit zu erhöhen“.

Friedrich hob die gemeinsame Verantwortung von Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft hervor. Nur gemeinsam könne die Weltgemeinschaft im Kampf gegen Hunger erfolgreich sein.

Die Ergebnisse des 6. Berliner Agrarministergipfels fließen ein in die aktuelle Diskussion der Vereinten Nationen um die Gestaltung der Post-2015 Agenda. Das Abschlusskommuniqué enthält auch die Forderung an die internationale Gemeinschaft, Ernährungssicherung und Ernährung als zentrales Element in diesem Prozess zu verankern.

Bundesminister Friedrich übergab das Abschlusskommuniqué im Anschluss an den Gipfel an die Vorsitzende des Welternährungsausschusses (CFS) bei der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO, Gerda Verburg, und an den Sonderbeauftragten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Nahrungssicherung und Ernährung, David Nabarro.

Der Berliner Agrarministergipfel findet seit 2009 im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) statt. Auf Einladung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft kommen Landwirtschaftsminister aus der ganzen Welt  nach Berlin um zentrale Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungswirtschaft zu diskutieren.

In diesem Jahr steht das GFFA unter dem Motto „Landwirtschaft stärken: Krisen meistern – Ernährung sichern“. Es ist das größte Agrarministertreffen der Welt. (PD)
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