Hunderttausende fliehen aus Afghanistan, weil sie dort keine Überlebenschance sehen. Nun darf das Land der Welthandelsorganisation beitreten. Wie passt das zusammen? Und mit welcher Wirtschaft kann nun dort gehandelt werden? (c) WTO
Am Mittwoch habe das Oberhaus zudem weitere Gesetze beraten. Unter anderem sei es um Copyright- und Tiergesundheitsfragen gegangen, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Kabul bestätigte. Die
WTO hatte Ende Juni bestätigt, dass das Land alle Voraussetzungen für eine Aufnahme erfüllt hat.
Afghanistan hatte sich nach WTO-Angaben zum ersten Mal im Jahr 2004 um die Mitgliedschaft beworben. Das Land ist eines der ärmsten der Welt, seine Wirtschaft basiert vor allem auf der Landwirtschaft. Die stärkste Industrie ist der illegale milliardenschwere Mohnanbau und die Drogenproduktion. Afghanistan ist reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Chromeisen oder Edelsteinen wie Lapislazuli, aber die sich rapide verschlechternde Sicherheitslage schreckt Investoren ab.
Bei einem WTO-Treffen am 19. Juli in Kenia hatte der afghanische Wirtschaftsminister Humajun Rasa gesagt, die WTO-Mitgliedschaft werde Afghanistan helfen, das Rechtsstaatsprinzip zu stärken, Transparenz herzustellen und die Basis für gesundes Wirtschaftswachstum zu legen.