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09.03.2015 | 13:05 | Blühstreifen 

Landwirte schaffen Lebensräume für Insekten

Hannover - Lila Phacelia, blaue Kornblumen, gelbe Calendula und roter Mohn – diese und 18 weitere farbenprächtige Arten hat das Ammerländer Landvolk in seiner Blühstreifen-Mischung versammelt. 

Zierpflanze
Niedersachsenweit haben 4.400 Landwirte für rund 20.000 ha Blühstreifen eine Förderung durch das Niedersächsische Agrarumweltprogramm beantragt. (c) proplanta
„Insekten sind oft auf einzelne Pflanzen spezialisiert, da ist es gut, wenn viele verschiedene Blumen in dem Blühstreifen vorkommen“, sagt Dr. Tatjana Hoppe vom Ammerländer Landvolk. Sie organisiert das Saatgut für die 25 teilnehmenden Landwirte, bestellt den Lohnunternehmer, der die Blühstreifen anlegt, und stellt die Hinweisschilder für Spaziergänger auf. Besonders an Rad- oder Wanderwegen weisen die grün-orangen Tafeln darauf hin, dass dort Landwirte Lebensräume für Insekten schaffen. „Wir achten darauf, dass die Flächen vernetzt sind und gute Strukturen für die Insekten bieten“, sagt Hoppe.

Sie ist begeistert, wie gut sich diese Aktion seit dem Jahr 2008 entwickelt hat. Damals wurde auf Initiative des Landvolkkreisverbandes ein Arbeitskreis aus Landwirten, Imkern, Jägern, Naturschutzverbänden sowie Landkreis und Gemeinden gegründet, der die Blühstreifen voran bringen will. Insgesamt werden in diesem Jahr von den Teilnehmern 220 Hektar als Blühstreifen im Ammerland angelegt. Niedersachsenweit haben 4.400 Landwirte für rund 20.000 ha Blühstreifen eine Förderung durch das Niedersächsische Agrarumweltprogramm beantragt. Diese müssen einige Vorgaben erfüllen, deren Einhaltung entsprechend kontrolliert wird. Im Gegensatz zum Niedersächsischen Agrarumweltprogramm, bei dem sich die Landwirte auf fünf Jahre festlegen müssen, können die Blühstreifen unter Regie des Landvolkes jedes Jahr an anderer Stelle angesät werden.

Die Landwirte schätzen diese unbürokratische Teilnahme an der Aktion und den großen Imagegewinn durch die Blühstreifen. Hat der Landvolkverband den Landwirten zu Beginn noch einen Ausgleich gezahlt, stellen diese mittlerweile ihre Flächen kostenlos zur Verfügung. „Die Landwirte nutzen oftmals einen Keil im Maisfeld oder ungünstige Stellen unter Bäumen für die Blühmischung“, sagt Hoppe.

Energieblühmischungen als Alternative zum Maisanbau hätten sich dagegen nicht durchgesetzt. Der geringe Biomasseertrag und der schlechte Ökologiewert hätten den geringen Aufwand nicht wettgemacht. Hoffnung setzt ein Landwirt im Ammerland dagegen auf die durchwachsene Silphie, die er als Alternative zum Mais erprobt. (LPD)
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