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04.05.2016 | 11:00 | Ölsaaten 

Raps: Deutschlands wichtigste Ölpflanze

München - Raps ist die Ölfrucht, die bayerische und deutsche Landwirte am häufigsten anbauen und hat damit wirtschaftlich die mit Abstand größte Bedeutung aller hierzulande erzeugten Ölsaaten.

Raps
(c) proplanta
Aus den kleinen schwarzen Rapssamen, die in den Schoten heranreifen, wird Rapsöl gewonnen. Bei dieser Verarbeitung in den Ölmühlen fällt Rapsschrot an, ein wertvolles, heimisches Eiweißfutter für die Tierernährung.

Raps ist pflanzenbaulich eine sehr anspruchsvolle, durchaus sensible Kultur und steht von der Aussaat bis zur Ernte etwa elf Monate auf dem Feld. Damit sind die Pflanzen fast ein Jahr lang witterungsbedingten Einflüssen ausgesetzt, was ein beträchtliches Anbaurisiko für den Landwirt beinhaltet. „Herrlich gelb blühende Felder sind also trotz der hochwertigen und geschätzten Endprodukte keine Selbstverständlichkeit“, so Herbert Goldhofer von der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

Gezielte Züchtung verhalf dem Raps zum Durchbruch

Hohe Anteile an Bitterstoffen (Glucosinolate) und Erucasäure waren dafür verantwortlich, dass ursprünglich weder Rapsöl als Nahrungsmittel noch der Rapspresskuchen als Futtermittel einsetzbar waren. Rapsöl diente vor allem als Lampenöl, Schmiermittel oder Grundstoff bei der Seifenherstellung. Erst durch die Züchtung von Sorten mit geringeren Anteilen an Erucasäure und Bitterstoffen in den 1970er und 1980er Jahren hat sich Raps in Deutschland zu der mit Abstand wichtigsten Ölpflanze entwickelt.

Die Nutzungsmöglichkeiten von Rapsöl sind heute sehr vielfältig. Landwirte setzen Rapsschrot ein, um den Bedarf an hochwertigem Eiweiß von Rindern, Schweinen und Geflügel zu decken. Rapsöl in der menschlichen Ernährung findet als Speiseöl mit mustergültiger Fettsäurenzusammensetzung (hoher Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren) Verwendung. Des Weiteren dient das Öl als Grundstoff für verschiedene technische Anwendungen und als Biokraftstoff sowohl in reiner Form (Rapsölkraftstoff) als auch als Ausgangsprodukt für die Biodieselherstellung (Rapsölmethylester).
LfL
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