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15.02.2013 | 08:03 | Schafhaltung 

So wenig Mutterschafe wie noch nie

Teltow-Ruhlsdorf - Zur Bewertung der Entwicklung der Schafhaltung werden im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts der ostdeutschen Bundesländer seit 2005/2006 Auswertungen zur Betriebszweigökonomie vorgenommen.

Schafhaltung
(c) proplanta
In der aktuellen Analyse für das Wirtschaftsjahr 2010/2011 konnten 56 Jahresabschlüsse spezialisierter Schäfereien aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg ausgewertet werden, teilt das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) mit.

Die Schafhaltung gehört zu den naturnahen und umweltverträglichsten Formen moderner Nutztierhaltung. In Brandenburg ist der größte Teil der Betriebsflächen Grünland. Darüber hinaus bewirtschaften Schäfer Deiche, Truppenübungsplätze oder pflegen besonders sensible Biotope im Rahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Die Bundesländer und die EU fördern diese Leistungen deshalb über gezielte Agrarumweltprogramme.

Trotzdem erreichte der Bestand an Mutterschafen in Brandenburg mit etwa 57.000 Tieren im November 2012 einen historischen Tiefstand. Flächenverfügbarkeit und Flächenkosten, Rückgang an öffentlichen Beihilfen und Erstattungen für Umweltpflegemaßnahmen, Nachwuchssorgen und Probleme der Wirtschaftlichkeit des gesamten Zweiges sind einige Gründe für diese Entwicklung.

Trotz der in den letzten Jahren zufriedenstellenden Entwicklung der Erzeugerpreise rangiert die Wirtschaftlichkeit der Schafhaltung am unteren Limit aller landwirtschaftlichen Betriebszweige. Im Durchschnitt der Auswertungen seit dem Wirtschaftsjahr 2005/2006 erreichte der Zweig die deutlich geringste Rentabilität im Vergleich mit den anderen landwirtschaftlichsten Produktionsrichtungen.

Für den Unternehmenserfolg von Schäfereien entscheidend sind die Flächenausstattung und die Arbeitsproduktivität. Erfolgreich sind Betriebe, die über eine ausreichende landwirtschaftliche Nutzfläche insgesamt und einen hohen Flächen- und Viehbesatz je Arbeitskraft verfügen. Erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben daneben die Herdenfruchtbarkeit, die erzielten Aufzuchtergebnisse und Marktpreise für Lämmer sowie ein effizienter Betriebsmitteleinsatz. (PD)
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