Das geht aus vorläufigen Zahlen einer mehrjährigen Studie des internationalen Forschungsnetzwerks „Prevention of Colony Losses“ (Coloss) hervor.
Wie das Institut für Bienengesundheit der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Bern mitteilte, erhöhte sich die Bienensterblichkeit in Deutschland im vergangenen Winter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozentpunkte auf 20,7 %. Gleichzeitig wurde für Polen eine Zunahme um 4,3 Prozentpunkte auf 12,7 % und für Tschechien um 10,3 Prozentpunkte auf 16,9 % festgestellt. Für Frankreich wurde eine Sterblichkeitsrate von 12,9 % ermittelt; für 2013/14 lag kein Vergleichswert vor. Die Mortalitätsrate für alle beobachteten Länder verdoppelte sich den Forschern zufolge auf 17,4 %.
Der Koordinator des Netzwerks vom Niederländischen Zentrum für Bienenforschung, Romée van der Zee, erklärte: „Der Verlust von Bienenvölkern ist ein multifaktorielles Problem.“ Außerdem gebe es regionale Unterschiede bei den Verlusten, die nicht durch den Befall mit Varroamilben herrührten. Seit Dezember 2013 besteht für die drei Neonikotinoide
Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam in der Europäischen Union aus Gründen des vorsorgenden Bienenschutzes ein Verbot der meisten landwirtschaftlichen Anwendungen. Das
Moratorium ist auf zwei Jahre befristet. (AgE)