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16.08.2015 | 11:01 | Bienensterblichkeit 
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Trotz Neonikotinoidverbot mehr Bienen verendet

Bern - Trotz des EU-weiten Moratoriums für den Einsatz von neonikotinoiden Saatgutbeizmitteln hat sich im Winter 2014/15 die Bienensterblichkeit in wichtigen EU-Rapserzeugerländern deutlich erhöht.

Neonikotinoidverbot
(c) proplanta
Das geht aus vorläufigen Zahlen einer mehrjährigen Studie des internationalen Forschungsnetzwerks „Prevention of Colony Losses“ (Coloss) hervor.

Wie das Institut für Bienengesundheit der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Bern mitteilte, erhöhte sich die Bienensterblichkeit in Deutschland im vergangenen Winter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozentpunkte auf 20,7 %. Gleichzeitig wurde für Polen eine Zunahme um 4,3 Prozentpunkte auf 12,7 % und für Tschechien um 10,3 Prozentpunkte auf 16,9 % festgestellt. Für Frankreich wurde eine Sterblichkeitsrate von 12,9 % ermittelt; für 2013/14 lag kein Vergleichswert vor. Die Mortalitätsrate für alle beobachteten Länder verdoppelte sich den Forschern zufolge auf 17,4 %.

Der Koordinator des Netzwerks vom Niederländischen Zentrum für Bienenforschung, Romée van der Zee, erklärte: „Der Verlust von Bienenvölkern ist ein multifaktorielles Problem.“ Außerdem gebe es regionale Unterschiede bei den Verlusten, die nicht durch den Befall mit Varroamilben herrührten. Seit Dezember 2013 besteht für die drei Neonikotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam in der Europäischen Union aus Gründen des vorsorgenden Bienenschutzes ein Verbot der meisten landwirtschaftlichen Anwendungen. Das Moratorium ist auf zwei Jahre befristet. (AgE)
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Kommentare 
paulus schrieb am 22.08.2015 05:00 Uhrzustimmen(101) widersprechen(33)
Bitte bei der Wahrheit bleiben! Ursprünglich wurde, auch institutsseitig, mit mehr Verlusten gerechnet, als sich 2014/15 einstellten. Somit wäre die Feststellung gefordert, dass ohne das teilweise Neonikverbot die Völkerverluste noch höher ausgefallen wären.
Dirk schrieb am 18.08.2015 09:11 Uhrzustimmen(94) widersprechen(40)
Kommt den die Sterblichkeit vieleicht auch durch die bundesweit stark vermehrten Kreuzkräuter/Greißkräuter. Denn vielfach ist der Honig mit den Toxinen belastet. Denn bei anderen Tieren ist hierdurch ja auch eine negative Erbgutveränderung festgestellt worden.
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