Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden
stieg die Zahl der Schafe 2014 in Deutschland zwar geringfügig auf 1,6 Millionen - doch dies ändert nichts am langfristigen Trend: Im Jahr 2001 zählte die Bundesbehörde beispielsweise noch fast 2,7 Millionen Tiere.
Eine ähnliche Entwicklung gibt es bei den Betrieben, die Schafe halten. Zuletzt sank diese Zahl unter 10.000. Die Zahl der Hüteschäfer, die mit ihren Herden große Flächen beweiden, ist noch geringer. Der Bundesverband der Berufsschäfer geht hier von noch rund 2.000 Betrieben in der Bundesrepublik aus - und im kommenden Jahrzehnt könnte etwa ein Drittel dieser Schäfer in den Ruhestand gehen. Auch Bayerns Agrarministerium berichtet von drastisch sinkenden Zahlen von Herden mit mehr als 200 Mutterschafen: Im Jahr 2003 zählte das Ministerium noch 317 Herden, 2014 nur noch 242.
Strategie gegen das Aussterben der Schäfer in BayernDie Hüteschäferei droht in Deutschland auszusterben. Seit Jahren geht die Zahl der Berufsschäfer auch in Bayern zurück. Laut Agrarministerium sank die Zahl der größeren Schafherden im Freistaat seit 2003 von 317 auf zuletzt 242.
Um den Schafhaltern wieder eine Perspektive zu geben, haben sich acht bayerische Verbände und das Umweltministerium in München zu einer Initiative zusammengeschlossen. Die Verantwortlichen wollen heute (10.06.) um 10.30 Uhr in Königsbrunn bei Augsburg ihr Konzept vorstellen.
Die Hüteschäfer kommen nach Angaben des Bundesverbandes der Berufsschäfer durchschnittlich kaum auf ein Einkommen von 1.000 Euro pro Monat. Der Wollverkauf lohne sich gar nicht mehr, der Fleischverkauf nur noch für Direktvermarkter, sagte der Bundesvorsitzende Günther Czerkus der Deutschen Presse-Agentur. Die Betriebe seien auf Agrarförderung angewiesen.
Die Schäfer verlangen daher, dass ihr Beitrag für den Naturschutz bei der Verteilung der Fördermittel besser berücksichtigt wird. Durch die Beweidung mit Schafen entstehen artenreiche Grasflächen, die Orchideen und seltenen Insekten als Lebensraum dienen. (dpa/lby) .