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09.01.2010 | 03:12 | Naturschutz 

Naturschützer warnen vor Schäden durch Streusalz

Berlin - Umweltschützer sehen den Einsatz von Streusalz im Winter mit Sorge.

Streusalz kaufen
(c) proplanta
Die Salzmengen, die bei Schnee und Eis auf die Straßen gekippt werden, schadeten Pflanzen und Tieren, sagte Rüdiger Rosenthal, Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Freitag in Berlin. «Die Hauptprobleme sind Wurzelschäden an Straßenbäumen.» Außerdem würden Böden und das Grundwasser belastet und Tiere verletzten sich an den Pfoten, weil das aggressive Salz scheuere - vor allem zwischen den Zehen.

Naturschützer weisen deswegen seit Jahren immer wieder auf alternative Streumittel wie Sand, Splitt oder Granulat hin. Nach BUND-Angaben belasten aber auch sie die Umwelt. Sie müssten schließlich hergestellt, verteilt und vor allem anschließend wieder aufgesammelt werden - und das koste Energie. Splitt oder Granulat könnten darüber hinaus giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Unter ganz bestimmten Bedingungen sei es sogar sinnvoller, gezielt Feuchtsalz zu streuen. Auf Autobahnen gebe es kaum eine Alternative zum wirksamen Streusalz, räumte Rosenthal ein.    

Privatleute sollten allerdings nach Ansicht der Umweltschützer ganz darauf verzichten, das umweltbelastende Salz in die Hauseinfahrt zu streuen. In einigen Städten, zum Beispiel in Berlin, ist es ihnen per Gerichtsbeschluss sogar verboten. Andere Streumittel sollten - wenn überhaupt - ganz sparsam eingesetzt werden, rät der BUND. Bei Schnee reiche es aus, zu schippen oder gründlich zu fegen. Nur im Notfall, bei gefährlicher Eisglätte, solle man Sand, Kies oder Sägespäne streuen.


Streusalzverbot gilt in vielen Städten

Wo kein Kläger, da kein Richter: Das Streusalzverbot auf Gehwegen in vielen Städten im Südwesten gerät immer mehr in Vergessenheit. «Die Leute nutzen Salz, weil es einfach bequemer ist», sagte Gerhard Mauch vom Städtetag Baden-Württemberg am Freitag auf Anfrage. Zwar gebe es mit Rücksicht auf Sträucher und Bäume seit Jahrzehnten vielerorts Salzverbote, kontrolliert werde das aber in den seltensten Fällen. Trotzdem gilt: Bei Eis- und Schneeglätte sollte nach dem Räumen des Gehwegs Splitt, Sand und anderes salzfreies, abstumpfendes Streugut verwendet werden. Offiziell geduldet ist der Einsatz von Salz nur bei Eisregen. (dpa)
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