© Andy Rhodes - Fotolia.com
«Der röhrende Hirsch gehört in freier Natur zu den faszinierendsten Erlebnissen», sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung: «Es geht darum, den stärkste Hirsch auf dem Brunftplatz - den Platzhirsch zu ermitteln.»
Dabei geht es neben Lautstärke auch um Schnelligkeit und Kraft, wenn die Hirsche sich mit den Geweihen hin und her schieben, bis der Schwächere die Flucht antritt. Der Sieger «kümmert» sich dann um die Damen.
Die beeindruckende Brunft bleibt den Menschen in freier Natur meist weitgehend verborgen. Deshalb bietet der Wildpark Eekholt Brunftführungen an. Dort leben sieben Hirsche mit 17 Hirschkühen und einer Handvoll Kälbern. Seit Mitte letzter Woche ist der fünfjährige Klaus-Henry der Platzhirsch in Eekholt, erzählt Jörg Bosse.
Der 20-Ender habe den 24-Ender Theo (8) abgelöst, der wenige Tage zuvor Claudius - einen siebenjährigen 16-Ender - vom Thron gestoßen hatte, erzählte Bosse: «Wir warten gespannt, was jetzt noch kommt.»
In Schleswig-Holstein leben rund 1.500 Rothirsche (Cervus elaphus). Das nördlichste Rudel hat sein Revier im Bereich Elsdorf-Westermühlen bei Rendsburg.
Norddeutschlands beste «Hirsch-Nachahmer» werden gesucht
Und manchmal bekommen die Tiere zweibeinige "Konkurrenz": Der beste «Hirsch-Nachahmer» aus dem Norden Deutschlands wird an diesem Samstag in der Marktscheune von Bollewick (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) gekürt. Wie Scheunensprecherin Silvia Hofmann am Dienstag sagte, müssen Bewerber Hirschrufe in drei Kategorien «röhren» können. Dazu gehörten Lockrufe für Hirschkühe oder Drohrufe, um Nebenbuhler zu verscheuchen.
Zu den Favoriten zähle Vorjahressieger Enrico Braun aus dem brandenburgischen Alt Daber (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). «Er wurde bei den Deutschen Meisterschaften 2013 immerhin Dritter», erklärte Hoffmann. Hilfsmittel wie Gießkannen oder Rohre sind erlaubt, Kandidaten können sich noch bis Samstag melden.
Der bunte Wettstreit an der Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommerns zu Brandenburg gehört traditionell zum Markttag «Jagd, Wald & Wild». Naturinteressierte treffen hier Jäger, Pilzkenner und Forstleute, wobei Falkner ihre Vögel fliegen lassen, Präparatoren Tiere herrichten und Pilzkenner Besucher beraten. Die 120 Meter lange Feldstein-Scheune in Bollewick gilt als ein touristisches Zentrum der Seenplatte.
Jährlich werden dort rund 150.000 Besucher gezählt, davon mehrere Tausend Gäste zu den herbstlichen Jagd- und Forsttagen. (dpa)