In Rheinland-Pfalz laufen die Vorbereitungen für die Wiederansiedlung des Luchses. Wildökologen haben mit ihren Partnern in der Schweiz und der Slowakei geklärt, wie alles ablaufen soll. Von dort sollen die Tiere kommen - allerdings nicht vor April. (c) kjekol - fotolia.com
Mit den Partnern in der Schweiz und der Slowakei, die vor Ort für den Fang der Tiere zuständig sind, habe man sich auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Wiederansiedlung verständigt. Die ersten «Pinselohren» werden allerdings nicht vor April erwartet.
In einem Abkommen wird zum Beispiel geregelt, ab wann der Fang losgeht und welche Tiere geeignet sind. Auch die Transportbedingungen, die erforderlichen Genehmigungen und tierärztlichen Untersuchungen sowie die Klärung von Zuständigkeiten sind Thema des Papiers. Bei der Entwicklung der Vereinbarung wurde auf die jahrzehntelange Erfahrung der Organisation Kora zurückgegriffen, die in der Schweiz für Erforschung und Monitoring der Luchse zuständig ist.
Der Fang selbst soll im März beginnen und höchstens bis Ende April dauern. «Das hängt damit zusammen, dass die Tiere sich dann in der Paarungszeit befinden und die Weibchen ihre vorjährigen Jungen verlassen», sagte Biologin Idelberger. Nach dem Fang kommen die Pinselohren zunächst vier Wochen in Quarantäne, bevor sie nach Deutschland gebracht werden. «Es ist also nicht vor April mit den ersten Tieren zu rechnen», erklärte Idelberger.
Die Wildökologen wollen zunächst mindestens ein Pärchen zur gleichen Zeit ansiedeln - damit die Tiere potenzielle Partner finden. Idelberger wies darauf hin, dass sich bislang sechs sogenannte Luchspaten gefunden haben, die Fang, Quarantäne und Transport pro Tier mit 10.000 Euro unterstützen. Damit seien die Patenschaften für den Projektbeginn vergeben. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 20 Luchse aus der Schweiz und der Slowakei im Pfälzerwald angesiedelt werden. Die Tiere selbst kosten nichts.
Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 2,75 Millionen Euro. Von den Kosten trägt die EU die Hälfte, das Umweltministerium in Mainz etwa 400.000 Euro. Beteiligt sind unter anderem auch der
WWF und die Deutsche Wildtierstiftung. Das Projekt wird von zahlreichen Aktionen begleitet, mit denen die Öffentlichkeit informiert und die verschiedenen Interessensgruppen wie Jäger und Nutztierhalter eingebunden werden sollen. Außerdem soll es eine Untersuchung zu der Frage geben, wie groß das touristische Potenzial ist, das sich durch die Wiederansiedlung ergibt.