Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.05.2015 | 13:02 | Biolandbau 

Fachtagung Ökolandbau in Güstrow

Güstrow - Heute (04.05.2015) findet in Güstrow, Landkreis Rostock, eine Fachtagung zur Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus statt.

Ökolandbau
(c) proplanta
Eingeladen hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.

„Wir müssen uns von der Idee loslösen, dass Bio-Landwirtschaft aus reinem Idealismus stattfinden kann. Wir haben daher als Landesregierung ein Bündel von Maßnahmen initiiert – so zum Beispiel die Anhebung der Förderung -, um den starken ‚bio‘-Standort unseres Bundeslandes weiter zu stärken. Da wir mit derzeit rund 50 Neueinsteigern und damit verbundenen 5.000 ha rechnen, bestätigt dies, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, zur Eröffnung der Tagung.

Mecklenburg-Vorpommern gehört mit seinem Flächenanteil von ca. neun Prozent unbestreitbar zu den Vorreitern des ökologischen Landbaus in Deutschland. Hier werden ca. 10 % des Bio-Schweinefleisches, ca. 15 % Bio-Rindfleisches sowie 20 % der Bio-Eier Deutschlands erzeugt. Weitere Wachstumspotentiale für Mecklenburg-Vorpommerns Ökobetriebe werden insbesondere im Obst- und Gemüseanbau gesehen. „Denn wir müssen festhalten, dass 14 % der Milchmengen, 50 % der Äpfel, 82 % der Tomaten und 51 % der Gurken nach Deutschland importiert werden. Der Umsatz mit ökologischen Lebensmittel ist in 2014 in Deutschland von 7,55 Mrd. € auf 7,91 Mrd. € gestiegen, doch bei den hiesigen Landwirten kommt die Umsatzsteigerung nicht an“, sagte der Minister.

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach vorläufigen Auswertungen zum Stand 31.12.2014 insgesamt 1.044 Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft entsprechend der EG-Ökoverordnung zertifiziert. 785 landwirtschaftliche Unternehmen bewirtschaften ca. 119.300 ha Landwirtschaftsfläche ökologisch (8,9%). Zum Vergleich: der Bundesdurchschnitt lag Ende 2013 bei ca. 6,4 % (1.060.669 ha).

Auf der Fachtagung werden sich verschiedene Einrichtungen u.a. Verarbeitungsbetriebe, die ökologische Erzeugnisse nachfragen sowie ökologische Anbauverbände, Fachberater und Vermarktungsorganisationen vorstellen. „Wir wollen damit allen Beteiligten die Möglichkeit bieten, Geschäftskontakte aufzubauen oder zu intensivieren, damit klar wird, welche hervorragende Infrastruktur bereits in Mecklenburg-Vorpommern auf diesem Gebiet besteht“, unterstrich Dr. Backhaus.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern will mit effizienten Rahmenbedingungen, neu ist u.a. die Förderung der Beratung für Ökobetriebe mit 90% Zuschuss, die Stabilisierung und weitere Entwicklung des ökologischen Landbaus unterstützen. Außerdem werden in MV die Prämien für Neueinsteiger von 150 auf 260 und für Beibehalter von 150 auf 200 Euro je Hektar anheben. Außerdem werden Bio-Betriebe nach wie vor beim Agrarinvestitionsförderprogramm bevorzugt und mit maximal 40 % gefördert. Doch: „Die Politik kann ökologischen Landbau nicht verordnen, letztlich entscheidet der Markt über die Erzeugung ökologischer Produkte“, unterstrich der Minister. (pd)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bauern wieder in schwierigerer Geschäftslage

 Anteil der Ökobetriebe in Schleswig-Holstein bei sieben Prozent

 Anteil von Ökolandbau in Thüringen unter Bundesdurchschnitt

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Zahl der Ökobetriebe in Sachsen wächst

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?