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01.10.2015 | 00:01 | Weltvegetariertag 

Vegetarier: Gemüse ist ihr Fleisch

Berlin - Die Idee, sich vegetarisch zu ernähren, ist nicht neu: Schon vor 2.500 Jahren verzichteten Griechen und Inder auf Fleisch. Eine kurze Geschichte des Vegetariertums.

Vegetarier
Am 1. Oktober ist Weltvegetariertag. (c) proplanta
Einige berühmte Vegetarier der Geschichte:

- Der antike Philosoph Pythagoras gilt als Säulenheiliger der Vegetarier: Er gehörte zu den Ersten, die fleischfreie Ernährung predigten. Pythagoras glaubte an die Seelenwanderung; ein Mensch könnte demnach als Schaf oder Hund wiedergeboren werden. Wer Tiere verzehrt, so Pythagoras, isst also Seelenverwandte. Ob der Philosoph sich wirklich so streng an seine eigenen Vorgaben hielt, ist allerdings umstritten.

- Auch im Mittelalter lebten viele Menschen zeitweise ohne Fleisch - wenn auch aus religiösen Gründen. Papst Gregor I. hat 590 den Genuss von Warmblütern zur Fastenzeit verboten, und auch an Freitagen gilt: nur Fisch, kein Fleisch.

- Dass Tiere essen eine Form von Kannibalismus ist, glaubte nicht nur Pythagoras. «Kann es denn aber etwas Abscheulicheres geben, als sich beständig von Leichenfleisch zu ernähren?», fragte der französische Philosoph Voltaire (1694-1778).

- Franz Kafka (1883-1924), selbst Vegetarier, empfahl seiner Freundin Grete Bloch fleischloses Essen gegen Kopfschmerzen und gab gleich Restaurant-Tipps: In der Nähe des Wiener Hofburgtheaters gebe es «das beste vegetarische Speisehaus», das er kenne.

- Adolf Hitler gilt vielen als Vegetarier. Manche nutzen das gar als politisches Argument, nach dem Motto: Wenn Hitler Vegetarier war, kann Vegetarismus keine ethische Haltung sein. Dabei mochte Hitler durchaus Fleisch: Zu seinen Leibspeisen gehörten etwa Forellen oder gefüllte Tauben. Vermutlich mied er Fleisch wegen seiner Verdauungsprobleme.

- Der US-Autor Jonathan Safran Foer lieferte 2009 in seinem internationalen Bestseller «Tiere essen» ganz praktische Gründe, warum man genau das nicht tun sollte: weil Tiere ein Schmerz-Bewusstsein haben, weil Massentierhaltung das Tier, den Menschen und die Umwelt belastet. «Ich liebe Sushi, ich liebe Brathähnchen», resümierte Foer. «Ich liebe ein gutes Steak. Aber meine Liebe hat Grenzen.» (dpa)
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