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15.04.2018 | 14:25 | Krebsrisiko 

Acrylamid-Verordnung in Kraft

Brüssel - Die sogenannte Acrylamid-Verordnung, mit deren Hilfe die Europäische Union die unerwünschten Gehalte dieses krebserregenden Stoffes in bestimmten Lebensmitteln weiter senken will, ist seit dem Mittwoch (11.4.) in Kraft.

Acrylamid-Verordnung in Kraft getreten
(c) proplanta
Die Verordnung schreibt EU-weit - je nach Größe und Art der Lebensmittelhersteller - verbindliche Maßnahmen zur Verringerung des Acrylamidgehalts in deren Produkten vor. Darüber hinaus hat die EU-Kommission eine Diskussion über weitere Maßnahmen gegen Acrylamid angekündigt, so zum Beispiel über die mögliche Festlegung von Höchstgehalten für den Schadstoff in Lebensmitteln.

Acrylamid ist erwiesenermaßen krebserregend. Es entsteht bei der Lebensmittelzubereitung unter hohen Temperaturen - beispielsweise beim Braten, Frittieren, Rösten und Backen - aus der freien Aminosäure Asparagin und verschiedenen Zuckern. Dies gilt besonders für Produkte auf Kartoffel- oder Getreidebasis sowie Kaffee und Kaffeeersatz.

Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Dr. Peter Liese, zeigte sich zufriedenmit den ergriffenen Maßnahmen. Um die besondere Situation von kleinen Unternehmen wie zum Beispiel Restaurants und Bäckereien zu berücksichtigen, seien pragmatische Lösungen gefunden worden, betonte der CDU-Europaabgeordnete. Der Parlamentarier sieht in Acrylamid ein echtes Gesundheitsproblem. Die Mengen, die gerade Jugendliche und junge Erwachsene zu sich nähmen, seien erheblich.

Liese verwies zudem darauf, dass Acrylamid nicht nur „wesentlich gefährlicher“ sei als der aus dem Eier-Skandal bekannte Insektizidwirkstoff Fipronil und der Totalherbizidwirkstoff Glyphosat. Auch die Stickoxide, die derzeit die Diskussion um Fahrverbote in Deutschland bestimmten, stellten ein geringeres Gesundheitsrisiko dar als Acrylamid. Im Gegensatz zu den vorgenannten Stoffen sei es in der Wissenschaft „so gut wie unumstritten, dass Acrylamid in den Dosen, die viele Menschen zu sich nehmen, dass Risiko erhöht, an Krebs zu erkranken“.
AgE
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Kommentare 
Biobäcker schrieb am 19.07.2018 13:43 Uhrzustimmen(14) widersprechen(12)
Lobbyismus pur!!!
Wo haben Menschen wie Herr Liese Ihre Informationen her? In der Eifel -wo die Menschen schon immer gerne dunkles Brot aßen- müsste demnach die Krebsrate enorm hoch sein. Auch die Käsekuchenesser im Raum Stuttgart sind alle tot, weil sie mit Genuß den typisch verbrannten Kuchen gegessen haben. Immer mehr "lebenswichtige" Verordnungen erdrücken die Handwerker mit voller Absicht. Der Lobbyismus der Lebensmittelindustrie ist hier sehr erfolgreich. Wenn das alles alternativlos sein soll, dann wird das Volk eine Alternative wählen die wir alle nicht wieder wollen.
trakifreund schrieb am 16.04.2018 18:26 Uhrzustimmen(17) widersprechen(21)
hier zeigt sich wieder, dass wir zu viele Schwachmaten in Brüssel haben.
Jetzt fehlt nur noch, dass an jeder Pommes Bude ein EU-Beamter steht und die Vorschriften überwacht.
cource schrieb am 16.04.2018 08:08 Uhrzustimmen(22) widersprechen(14)
alles was nicht mehr frisch vom baum vollreif geernted wurde und lange gelagert wurde ist minderwertig/wertlos/krebserregend auch obst/trockenfrüchte/nüsse es entstehen die Advanced glycation endproducts AGEs die eine zellregenration verhindern und bei zusätzlicher erhitzung entsteht Acrylamit wenn dann noch die pestizide dazukommen ist die zellschädigung und krebs perfekt----schande über den agrarindustriellen komplex und die lebensmitteldrogenindustrie die das deutsche volk/natur schleichend vergiften---nur mit einer 100% veganen rohkost/obst kann man sich diesem gezielten genozid entziehen
Schleswig-Holstein schrieb am 15.04.2018 19:50 Uhrzustimmen(18) widersprechen(17)
Dann sollte die EU erstmal sämtliche Rauchwaren verbieten.
Was verursacht denn mehr Krebs?
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