Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag mit 49,23 USD/Barrel um 0,3 % über dem Niveau der Vorwoche von 49,06 USD/Barrel. Zuletzt setzte sich leicht schwächere
Preistendenz durch.
In den USA werden wegen des Feiertages Memorial Day die Daten zu den Rohölbeständen einen Tag später, erst morgen am Donnerstag, veröffentlicht. Dabei wird ein Bestandsrückgang erwartet, sich ist dies aber auf keinen Fall, überraschten die oft abweichenden Zahlen von API und DOE den Markt vollends.
Der Deal über die Quotenkürzung beim
Rohöl über 1,8 Mio. Barrel/Tag für weitere neun Monate wurde zwar letzten Donnerstag in Wien beschlossen, aber die USA, Kanada und Brasilien sowie Libyen und der Iran halten mit steigenden Rohölförder-mengen dagegen. Ein Konsens über niedrigere Förderquoten ist derzeit überhaupt nicht in Sichtweite, leistet sich die Petrolindustrie einen neuen Machtkampf um Marktanteile, die weder OPEC-Staaten noch Nicht-OPEC-Länder verlieren wollen. Libyen und Nigeria bleiben weiterhin vom Cut-Deal ausgenommen. Entgegen der Erwartungen haben sich keine weiteren Ölexportländer dem Abkommen angeschlossen.
Fazit: Der Quoten-Deal der OPEC-Länder letzten Donnerstag in Wien war ein Schlag ins Wasser. Da die USA, Kanada und Brasilien die Schraube bei der Rohölfördermenge weit aufdrehen, der Iran verlorenes Marktterrain zurückerobern will und Libyen und Nigeria weiterhin vom Cut-Deal ausgenommen sind, ist das Ergebnis des OPEC-Gipfels wertlos.