So notierte der Fronttermin in Chicago für CME-EU-Weizen bei 164,00 EUR/t (Mittwoch: 164,75 EUR/t), für US-Weizen bei 140,50 EUR/t (Mittwoch: 141,01 EUR/t) und an der
MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 166,00 EUR/t (Mittwoch: 166,50 EUR/t). Beim Dezembertermin verlor Weizen an der MATIF um 0,75 EUR/t auf 170,25 EUR/t und für März 2018 um 0,75 EUR/t auf 174,25 EUR/t. Dabei tendierte Weizen zuletzt wieder fester. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1219 USD/EUR.
Am Kassamarkt tendierte Weizen leicht fester, lagen die Preise des Handels für Standardweizen zuletzt bei 159,00 EUR/t (Mittwoch: 159,00 EUR/t) FOB Rouen und 172,00 EUR/t (Mittwoch: 170,00 EUR/t) FOB Hamburg bzw. Rostock sowie 169,00 EUR (169,00 EUR/t) FCO Mannheim. Nach Süd-Oldenburg und Holland wurde
Futterweizen zu Preisen um 182,00 EUR/t (Mittwoch: 182,00 EUR/t) FCO gehandelt. Die Preise für neue Ernte liegen mit 170,00 EUR/t FCO Südoldenburg um über 10 EUR/t darunter.
In den USA kam die US-Winterweizenernte mit 22 % Fortgang gut voran, doch schnitten die Bonitierung (gut-ausgezeichnet) im letzten Crop Progress Report für US-Winterweizen mit 50 % um 2 % schlechter aus als in der Vorwoche, was einen Rückstand von 13 % zum Vorjahr bedeutet, für
Sommerweizen lag das Ergebnis gleichfalls um 13 % niedriger als im Vorjahr. Die ersten Druschpartien zeigen geringe Rohproteingehalte, wobei die Erträge leicht über den Erwartungen liegen sollen. Probleme bereitet inzwischen Trockenheit im Nord-Midwest, in Nord- und Süd-Dakota, wo 40 % des US-Sommerweizens angebaut werden, kochen Spekulationen über geringere Erträge hoch. Laut National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) soll das Wetter nächste Woche trockener und wärmer werden.
Die Exportzahlen aus den USA lagen wegen des Feiertages Memorial Day diese Woche erst heute Nachmittag vor und konnten trotz verkürzten Handelswoche in den USA diesmal überzeugen, erreichten die Exporte von US-Weizen mit 893.300 t gegenüber 201.900 t in der Vorwoche und 247.600 t zuvor ein gutes Ergebnis, was nicht zuletzt dem gefallenen US-Dollar geschuldet war.
Im Fokus steht derzeit die Dürre-Entwicklung Nord-Chinas, die sich auf die dortige
Weizenernte negativ auswirken könnte, ging das
USDA noch im Mai-Report bei unveränderter Fläche von einer um 2 Mio. t auf 131 Mio. t steigenden Weizenernte Chinas aus, mit ursprünglich von knapp 111 Mio. t auf 128 Mio. t steigenden Lager-vorräten, was sich jetzt ändern könnte.
In der EU-28 hat die
EU-Kommission die kommende Weizenernte um 2,9 Mio. t auf 141,9 Mio. t (ohne Durum) nach unten revidiert, letztes Jahr lag diese bei 135,5 Mio. t. Die Korrektur geht auf niedrigere Ernten in Spanien, Frankreich, England und der Niederlande. Dabei soll Spaniens Weizenernte mit 4,8 Mio. t gegenüber 6,9 Mio. t um über 30 % kleiner ausfallen als im Vorjahr, Frankreich nach Missernte von nur 28,3 Mio. t im Vorjahr mit 37,6 Mio. t ein „nur“ noch um 33 % höheres Ergebnis einfahren. Für Deutschland lag die Prognose zuletzt bei 24,9 Mio. t gegenüber 24,5 Mio. t im letzten Jahr. Für den Markt bedeutsam ist der Rückgang Spaniens, Frankreichs sowie Rumäniens und Bulgariens, kommt in Spanien noch eine um 33 % kleinere
Gerstenernte hinzu, setzte Brüssel auch die EU-Gerstenernte von 62,4 auf 59,5 Mio. t nach unten.
Exportseitig war in Drittländer erneut wenig zu holen, exportierte Brüssel letzte Woche 280.000 t gegenüber 96.864 t in der Vorvorwoche und 264.000 t zuvor, blieben die Drittlandexporte von EU-Weizen (inkl. Weizenmehl) zuletzt mit 22,1 Mio. t gegenüber 28,6 Mio. t um 23 % hinter dem Vorjahresniveau zurück. Dabei kaufte zuletzt Ägypten 120.000 t russischen und 60.000 t rumänischen Weizen. Jordanien hat einen Tender über 100.000 t Hartweizen ausgeschrieben. Auch bleiben die Exportperspektiven für kommende Saison gut, werden in Richtung Nahen Osten mit 19,2 Mio. t gut 1,5 Mio. t mehr Importbedarf veranschlagt als im Vorjahr, was auf das Konto Irans geht. Der Importbedarf Nordafrikas soll trotz um knapp 4 Mio. t höherer Ernte, in Marokko und Algerien gab es mehr Regen, bei 28,4 Mio. t bleiben.