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13.04.2016 | 14:36 | Geschlechtsbestimmung 

Alternative zum Kükentöten weitgehend kostenneutral

Berlin - Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die angestrebte Geschlechtsbestimmung im befruchteten Ei als Alternative zum Kükentöten kostengünstig in der Praxis umsetzen ließe.

Kükentöten
(c) proplanta
Wie der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, in seiner Antwort auf eine Schriftliche Frage der agrarpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann, mitteilte, werden sich die mit der Einführung der Geräte für die In-ovo-Geschlechtsbestimmung verbundenen Investitionskosten nach derzeitigem Kenntnisstand auf „ein vertretbares Maß“ beschränken. Zu gegebener Zeit werde zu prüfen sein, inwieweit Fördermaßnahmen bei der Einführung der neuen Technologie erforderlich seien.

Zu vernachlässigen werden laut Bleser die laufenden Mehrkosten für die Geschlechtsbestimmung im Ei sein. Als einen Grund nennt der Parlamentarische Staatssekretär, dass durch die Anwendung des Verfahrens Kostenvorteile entstünden. Insbesondere könnten Brutkapazitäten und Energiekosten gespart werden.

Tackmann wertete die Antwort als einen „politischen Offenbarungseid“, der das Staatsziel Tierschutz zum Nebenschauplatz erkläre. Angesichts der kostenneutralen Alternative stelle sich die Frage, „warum diese tierschutzwidrige Praxis ohne Not so lange geduldet wurde, statt sehr viel früher Druck für die Entwicklung dieses Verfahrens zu machen“.

Die Abgeordnete äußerte zudem grundsätzliche Zweifel an dem eingeschlagenen Lösungsweg. Aus ihrer Sicht wäre das Zweinutzungshuhn mit einer ausgewogenen Fleisch- und Legeleistung die bessere Alternative zum Kükentöten, weil damit gleichzeitig mehr Tierwohl erreicht würde. Auch die Aufzucht und Vermarktung der Brüder der Legehennen wäre für Tackmann ein akzeptabler Weg.
AgE
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