Nach Kenntnissen des Gesundheitsministeriums seien landesweit bislang 31 Fälle der zunächst in Großbritannien entdeckten Sars-CoV-2-Variante (B.1.1.7) und sieben Fälle 7 der in Südafrika entdeckten Variante (B.1.351) nach Genom-Sequenzierungen bestätigt worden, teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit. Beide Varianten gelten als Treiber neuer Infektionswellen.
Einzelne Städte meldeten allerdings schon viel höhere Fallzahlen. So seien in Köln bislang (Stand 2. Februar) 114 Fälle der Variante B.1.1.7 und 52 Fälle der Variante B.1.351 nachgewiesen worden, teilte eine Stadtsprecherin auf Anfrage mit. Seit Ende vergangener Woche werden alle positiven PCR-Tests von Personen im Zuständigkeitsbereich des Kölner Gesundheitsamts automatisch auf die Coronavirus-Varianten getestet.
Allein im Kreis Düren gibt es 66 nachgewiesene Fälle der englischen Mutante. Deshalb verschärfte der Kreis die Regeln zum Infektionsschutz. So muss der Mindestabstand bei erlaubten Treffen in Innenräumen statt 1,5 jetzt 2 Meter betragen, wie der Kreis am Mittwoch mitteilte. Haushaltsangehörige von Infizierten müssen demnach für 14 Tage in Quarantäne. Eine Freitestung nach 10 Tagen ist nicht möglich. Die Allgemeinverfügung des Kreises gilt in Absprache mit dem NRW-Gesundheitsministerium bis zum 16. Februar.
Experten gehen davon aus, dass die Mutanten bereits weiter verbreitet sind als bekannt. Sie gehen auch davon aus, dass eine umso schnellere Ausbreitung droht, je früher es Lockerungen beim Lockdown gibt. Bundesweit gibt es seit Tagen immer wieder Meldungen über einzelne Nachweise von Varianten.
«Es ist schwierig zu errechnen, wie viel Prozent der positiv Getesteten das mutierte Virus tragen», erklärte die Kölner Sprecherin. «Die Sequenzierung des Covid-19-Virus ist ein zeitaufwendiger Vorgang, der mehrere Tage dauern kann, und in der Zwischenzeit gibt es bereits wieder zahlreiche neue Indexfälle.»
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, möglicherweise könnten Verzögerungen in den Meldeketten zwischen kommunalen und Landesbehörden Ursache für die Diskrepanz bei den Zahlen sein.
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