Bei einer Anhörung zur EU-Saatgutverordnung hält sich die Branche mit Kritik zurück. (c) proplanta
Das hat eine Anhörung zu der Novelle gezeigt, die am Montag (27.11.) vom Landwirtschafts- und Umweltausschuss im Europaparlament organisiert wurde. Sehr allgemein gesprochen werde der Vorschlag positiv bewertet, erklärte der Generalsekretär der Europäischen Saatgutvereinigung (Euroseeds), Garlich von Essen. Erfreulicherweise habe die Kommission einige Dinge aufgegriffen, die auch von der Branche diskutiert würden.
Im Vergleich zum letzten Anlauf zur Novellierung der EU-Saatgutverordnung attestierte von Essen der Kommission einen „logischeren“ Ansatz. Fragen hat Euroseeds unter anderem noch hinsichtlich der geplanten Nachhaltigkeitsregelungen. Es handele sich um ein zusätzliches Element, dass bei der Umsetzung nicht zu einem Hindernis für kleine und mittlere Unternehmen werden dürfe.
Nachbesserungsbedarf mahnt von Essen in Bezug auf den Import und Export von Pflanzenmaterial an, insbesondere wenn es nicht für die Vermarktung in der EU bestimmt ist. Das gehöre gerade im Bereich des Gemüses zum Tagesgeschäft der Unternehmen und dürfe daher nicht erschwert werden. Differenzierter sieht die Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre Entwicklung (Arche Noah) den Vorschlag der Kommission.
Noch Raum für Verbesserungen
Positiv wertete die zuständige Referentin Magdalena Prieler unter anderem neue zukunftsorientierte Zielsetzungen. Diese könnten den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der genetischen Ressourcen fördern und damit die Nutzpflanzenvielfalt stärken. Zugleich attestierte Prieler noch erheblichen Raum für Verbesserungen. Kritisch sieht sie unter anderem die ihrer Meinung nach zu eng gefassten Definitionen für die Vermarktung von Saatgut und Vermehrungsmaterial sowie für professionelle Akteure. Laut Arche Noah würde gemäß dem Vorschlag auch der Nachbau erfasst, und der betreffende Landwirt wäre somit von neuen Auflagen betroffen.
