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22.01.2012 | 12:23 | Grüne Woche 

Grüne Woche beginnt - Kampf gegen Hunger als Verpflichtung

Berlin - Eine selbstbewusste Branche präsentiert sich: Die Grüne Woche in Berlin hat am Freitag für das Publikum geöffnet.

Welternährung
(c) proplanta
Mehr als 1.600 Aussteller aus knapp 60 Ländern zeigen auf der weltgrößten Agrar- und Ernährungsmesse ihre Produkte. Tausende Besucher strömten durch die Hallen, um Spezialitäten von fünf Kontinenten zu kosten und sich über die Lebensmittelproduktion zu informieren.

Die deutschen Bauern hatten sich zum Aufakt zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Lage gezeigt, und sie rechnen für das laufende Jahr mit stabilen Märkten sowie weiter wachsenden Exporten.

Zu den politischen Themen beim traditionellen Jahresauftakt der Ernährungswirtschaft gehören die weltweite Ernährungssituation und sparsamerer Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bezeichnete den Kampf gegen den Hunger in Entwicklungsländern als Verpflichtung. «Wir wissen, dass eine Milliarde Menschen nicht satt werden», sagte Aigner am Freitag beim Eröffnungsrundgang.

Die Grüne Woche steht auch unter dem Eindruck einer Debatte über einen stärkeren Tierschutz. Verbraucher-, Tier- und Umweltschützer fordern eine Abkehr von der Massentierhaltung. Beim Ministerrundgang lief ein Tierschützer plötzlich vor die Kameras und hielt ein kleines Transparent hoch, mit dem er gegen die Kaninchenmast protestierte. Er wurde von Sicherheitskräften abgedrängt.

Bis zum 29. Januar werden mehr als 400.000 Gäste bei der 77. Ausgabe der Grünen Woche erwartet, darunter 100.000 Fachbesucher. Für die Branche gilt die Messe als Testmarkt und als Konjunkturbarometer zu Jahresbeginn.

Verbraucher können auf einem Erlebnisbauernhof den Weg der Nahrung von Stall und Feld auf den Teller verfolgen und in der Blumenhalle tausende Pflanzen bewundern. Partnerland ist in diesem Jahr das neue EU-Mitglied Rumänien.

Bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Vorabend mahnte Aigner, Nahrung nicht massenhaft wegzuwerfen, auch wenn sie in Deutschland preisgünstig sei. «Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in die Tonne.» Die Ministerin sagte, regionale Marken hätten ein großes Potenzial. Bei der Werbung müsse aber genau gesagt werden, worin der Regionalbezug bestehe und wie dies geprüft werde.

Aigner befürwortete, dass bei der künftigen EU-Agrarfinanzierung ab 2014 ein größeres Gewicht auf Umweltkriterien gelegt werden soll. Eine Stilllegung wertvoller Flächen lehnte sie aber ab. EU- Agrarkommissar Dacian Ciolos warb für einen Pakt zwischen den Bauern und der Gesellschaft. Verantwortung sei auf den Feldern, aber auch auf dem Teller gefordert.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hob den Verbraucherschutz hervor. Es müssten gesunde Lebensmittel in die Geschäfte kommen. (dpa)
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