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23.04.2015 | 12:45 | Bienensterben 

IVA äußerst Skepsis zur Bienenstudie in Zeitschrift Nature

Frankfurt a.M. - In der Debatte um die Auswirkungen des Einsatzes neonikotinhaltiger Pflanzenschutzmittel sind aktuell zwei neue wissenschaftliche Studien in der Diskussion, die jetzt in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurden (Kessler et al., Rundlöf et al.).

Bienensterben durch Neonikotinoide?
(c) proplanta
Für die untersuchten Wirkstoffe gilt in der EU aktuell ein Verbot der meisten landwirtschaftlichen Anwendungen.

Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), kommentiert die Veröffentlichungen: "Vor zwei Jahren ist das Aussetzen der Wirkstoffgenehmigungen vor allem damit begründet worden, dass es nach Ansicht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA Datenlücken zur Sicherheit der Substanzen gibt. Daher ist jede seriöse wissenschaftliche Arbeit zu begrüßen, die die Wissensbasis vergrößert. Ob diese Studien dazu beitragen, ist aber kritisch zu hinterfragen und muss letztlich von der EFSA bewertet werden.“

Bei erster Durchsicht zeigen diese Studien erhebliche Mängel: Kessler et al. verwenden in der Laborstudie, wie auch schon in anderen gleichartigen Studien zuvor, unrealistisch hohe Konzentrationen des Wirkstoffs. Es ist daher zweifelhaft, ob so valide Aussagen für den Einsatz der Mittel in der Landwirtschaft gewonnen werden können. Rundlöf et al. haben eine Feldstudie durchgeführt. Diese belegt erneut, dass es unter realistischen Freilandbedingungen keine Auswirkungen von Neonikotinoiden auf Honigbienenvölker gibt. Dies deckt sich mit früher veröffentlichten Feldstudien. Was jedoch Wildbienen angeht, bestehen Zweifel an der Methodik und die Autoren selbst räumen ein, dass einige ihrer Aussagen rein spekulativ sind.

„Es ist nicht verwunderlich, dass die Studien aufgrund der wissenschaftlichen Defizite im Widerspruch zu Ergebnissen aus der Praxis stehen. Wir hoffen umso mehr, dass die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA die Bewertung der Neonikotinoide auf die Gesamtheit des verfügbaren Wissens stützt", so Koch-Achelpöhler. (Pd)
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