(c) proplanta Der Erhalt der Währung sei die wichtigste wirtschaftspolitische Aufgabe, sagte der Vorsitzende des Mittelstandsausschusses der Spitzenverbände BDI und BDA, Arndt Kirchhoff, am Dienstag in Berlin. «Deutschland braucht den Euro.»
70 Prozent der deutschen Ausfuhren gingen nach Europa, mehr als 60 Prozent in die EU, knapp 40 Prozent in den Euro-Raum. «Kein europäisches Land - auch nicht Deutschland - hat alleine das Potenzial, auf der globalen Bühne zu bestehen», betonte Kirchhoff.
Weitere Punkte, die die Unternehmen neben der Euro-Schuldenkrise verunsicherten, seien die Unklarheit über den Fortgang der Energiewende sowie Steuererhöhungs- und Umverteilungspläne der Opposition. Dies führe bei den Firmen laut Kirchhoff zu Unterschieden zwischen der Wahrnehmung der Wirtschaftspolitik und der Einschätzung der eigenen Geschäftsentwicklung.
Laut dem aktuellen Mittelstandspanel des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) sind 87 Prozent der Befragten für die kommenden sechs Monate positiv gestimmt. 41 Prozent erwarten eine «gute oder sehr gute» Geschäftslage, 46 Prozent eine «befriedigende».
Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen schätzen hingegen nur 34 Prozent der Unternehmen als «gut bis sehr gut» ein, 58 Prozent beurteilen sie als «befriedigend». Für die kommenden zwölf Monate rechnen die Unternehmen mit einer leichten Verschlechterung.
Peter Englisch vom Beratungsunternehmen Ernst & Young betonte vor allem, dass 18 Prozent der Unternehmen mehr Mitarbeiter einstellen wollten. Nur 12 Prozent planten, die Zahl ihrer Beschäftigten zu senken. «Das zeigt, dass die Unternehmen inzwischen großen Wert auf eine strategische und langfristige Personalplanung legen.» Beim Ausbau spielten flexible Arbeitszeitmodelle oder eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie wichtige Rollen. (dpa)
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