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11.11.2010 | 01:09 | Agrarpolitik Schweiz 

SBV und Coop: Mit Qualität gemeinsam zum Erfolg

Brugg - Delegationen von Coop und Schweizerischem Bauernverband (SBV) sprachen über Marktfragen und aktuelle politische Themen.

Agrarmärkte Schweiz
Im Vordergrund stand der Wunsch nach ausgeglicheneren Märkten und stabileren Preisen. SBV wie Coop streben an, dass mit Produkten hoher Qualität entlang der ganzen Wertschöpfungskette ein gerecht verteilter Verdienst möglich sein soll. Angesichts der unseligen Preisspirale nach unten wollen beide Partner vermehrt den Wert von Lebensmitteln thematisieren.

Delegationen unter der Leitung von SBV-Direktor und Nationalrat Jacques Bourgeois und Philipp Wyss, Leiter Retail und Mitglied der Geschäftsleitung Coop, trafen sich zum Austausch über aktuelle Themen. Der SBV zeigte die jüngsten Entwicklungen in den einzelnen Märkten und die schwierige Preissituation bei den meisten Produkten, allen voran Milch und Schweinefleisch, auf. Coop bestätigte, dass das gegenwärtige Marktumfeld von einem großen Preisdruck im Detailhandel geprägt ist. Alle Stufen müssen ihre Produktivität weiter verbessern. Die von Harddiscountern in Gang gesetzte Spirale mit Verkäufen unter dem Einstandspreis ist nicht nachhaltig und hat für die ganze Wertschöpfungskette negative Folgen.

Coop legte Zahlen zur Umsatzentwicklung auf: Erneut verzeichnete der Detailhändler im Bereich der Bioprodukte ein überdurchschnittliches Wachstum. Coop will bei den nachhaltigen Eigenmarken weiter wachsen und generell Produkte Schweizer Herkunft und aus nachhaltiger Produktion erfolgreich vermarkten. Dabei setzt die Unternehmung bei einer breiten Produktepalette auf das Herkunftszeichen Suisse Garantie und begrüßt die von Agro Marketing Suisse gestartete Kampagne. Diese soll noch klarer zeigen, was dahinter steht: Rohstoffe aus der Schweiz, gentechfreie Produktion, ökologischer Leistungsnachweis und zertifizierte Kontrolle entlang der ganzen Lebensmittelkette. Angesichts der gemeinsamen Anstrengungen für eine glaubwürdige Auslobung von Schweizer Produkten mit Suisse Garantie erachten beide Gesprächspartner die Schaffung einer neuen Dachmarke für Lebensmittel als nicht vordringlich.

Im Rahmen ihrer Qualitätsstrategie strebt Coop an, bis 2014 nur noch nachhaltig produzierte, GVO-freie Soja einzusetzen. Die Bereitschaft des SBV, in einem entsprechenden Netzwerk mitzumachen, wird daher begrüßt.

Bei den politischen Fragen gibt es ebenfalls verschiedene Themen mit übereinstimmenden Positionen. Coop befürwortet die von der Branche ausgearbeiteten Vorschläge für eine Neuregelung der Fleischimporte aufgrund der Inlandleistung. Betreffend Swissnessvorlage ist man sich einig, dass es eine vernünftige Kompromisslösung braucht, die sowohl die Anliegen der Bauern, der Konsumenten als auch der Industrie berücksichtigt. Ein weiteres, gemeinsames Interesse ist eine verlässliche Regelung des Rohstoffausgleichs bei verarbeiteten Nahrungsmitteln im Rahmen des Schoggigesetzes. Das entsprechende Gesprächsangebot aus dem Staatssekretariat für Wirtschaft und dem Bundesamt für Landwirtschaft wird ausdrücklich begrüßt.

Der regelmäßige Austausch der Standpunkte dient dazu, das gegenseitige Verständnis zu verbessern und bei unterschiedlichen Haltungen eine Annäherung zu suchen. (sbv/coop)
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