EU-Kommission: Weniger Pestizide kein Risiko für Ernährungssicherheit. (c) proplanta
Das Gegenteil sei der Fall: Wenn der Einsatz von Pestiziden nicht reduziert werde, habe dies langfristige und möglicherweise unumkehrbare Auswirkungen auf die künftige Ernährungssicherheit, teilte die Kommission am Mittwoch mit.
Aus Sicht der Brüsseler Behörde müssen die Mitgliedstaaten jedoch mehr dafür tun, um den Pestizideinsatz bis 2030 um 50 Prozent zu verringern. Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorgelegt. Gegen diesen hatten sich unter anderem die europäischen Christdemokraten und die Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer ausgesprochen. Auch Bauernvertreter sehen den Vorschlag kritisch, da ihrer Einschätzung nach die sichere Versorgung mit Lebensmitteln gefährdet sei. Die Gegenseite hingegen sieht durch einen hohen Pestizideinsatz die Artenvielfalt und Ökosysteme in Gefahr.
Die Mitgliedstaaten haben laut EU-Kommission erhebliche Fortschritte gemacht, was den geringeren Einsatz von Pestiziden betrifft. Grundlage für das Ziel, den Pestizideinsatz zu halbieren, ist den Angaben zufolge die durchschnittliche Menge aus den Jahren 2015, 2016 und 2017. Der Einsatz chemischer Pestizide sei bis 2021 im Vergleich zu dem genannten Zeitraum um 33 Prozent gesunken, der Einsatz besonders gefährlicher Pestizide um 21 Prozent.
Im Vergleich zum Jahr 2020 sei der Einsatz besonders gefährlicher Pestizide aber wieder um fünf Prozent gestiegen. Der Einsatz chemischer Pestizide ist demnach in Bezug auf 2020 um sechs Prozent gesunken. Der allgemeine Abwärtstrend zeige aber, dass die Ziele erreicht werden könnten, teilte die EU-Kommission mit.