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28.07.2011 | 19:41 | Absatzförderung 

Wlodkowski: Landwirtschaft muss ihre Leistungen aktiv kommunizieren

Wien - Landwirtschaftskammer-Aufruf: Fragen zum Grünbuch im Internet beantworten.

Euro-Scheine
(c) proplanta
"Wenn die österreichischen bzw. die europäischen Bauern eine bunte Vielfalt hochqualitativer Lebensmittel erzeugen und zusätzlich der Gesellschaft wertvolle öffentliche Güter bereitstellen, dann muss das auch aktiv kommuniziert werden. Aber auch die voranschreitende Öffnung der Märkte und die Internationalisierung im Lebensmittelsektor zwingen dazu, durch Produktdifferenzierung und Qualitätsorientierung Wertschöpfung zu erzielen. Somit machen die Dynamik am Lebensmittelmarkt und die agrarpolitischen Entwicklungen eine deutliche Aufwertung von Informations- und Absatzförderungsmaßnahmen nötig", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, zum soeben vorgestellten "Promotions"-Grünbuch der Europäischen Kommission.


Mitreden heißt mitgestalten

Das kürzlich präsentierte Grünbuch der Europäischen Kommission über die Informations- und Absatzförderungspolitik für Agrarerzeugnisse sei ein wichtiges Signal und greife im Hinblick auf die derzeitigen Probleme und zukünftigen Herausforderungen die richtigen Fragen auf. "Ich appelliere an alle Organisationen und Personen, die in diesem Themenfeld tätig sind, sich das Grünbuch zu besorgen und die Fragen auf der Internetseite der EU-Kommission zu beantworten", so Wlodkowski.

Laut EU-Kommission können Landwirte, Lebensmittelerzeuger, NGO, Verarbeiter, der Einzelhandel, der Großhandel, Importeure, Exporteure, Verbraucher, öffentliche Einrichtungen sowie alle anderen betroffenen Beteiligten bis 30. September 2011 im Internet ihre Stimme dazu abgeben: http://ec.europa.eu/agriculture/promotion/policy/consultation/index_de.htm


Jochum: "Tue Gutes und rede darüber!"

"Das vorgelegte Grünbuch ist das Ergebnis zäher Vorbereitungsgespräche mit der Europäischen Kommission und ist offenbar jetzt im Zusammenhang mit der Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik auf ein strategisches Interesse gestoßen. Und gerade die EU-kofinanzierten Promotionsprogramme arbeiten nach dem Motto ‚Tue Gutes und rede darüber'", stellte Christian Jochum, langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgruppe Promotion bei Copa-Cogeca und Vizepräsident der Beratenden Gruppe Absatzförderung bei der Europäischen Kommission fest.


Verbesserungsvorschläge

"Es gilt, die grundsätzliche Positionierung dieses Instruments in der GAP, auch im Hinblick auf seine Rolle und Budgetierung zu überdenken. Und es sind bei der praktischen Umsetzung einige Dinge zu verbessern", so Jochum weiter. "Es gibt nämlich den klaren Wunsch nach einem höheren Budget (Anm: dzt. EU-weit ca. 60 Mio € pro Jahr), nach einer einfacheren Abwicklung und einer praktikableren Umsetzung. Es sollten sich Branchenorganisationen und private Firmen, die sich mit immerhin 50 Prozent an den Kosten solcher Kampagnen beteiligen, besser in diese Maßnahmen einklinken können, länderübergreifende Programme einfacher möglich sein und konkretere Botschaften, wie Marken oder Logos, Platz haben", fasste Jochum aus langjähriger Erfahrung die Verbesserungsvorschläge zusammen.

Auch die überlegte Öffnung für den neuen Bereich der lokalen und regionalen Produkte sei, laut Jochum, zu begrüßen. Copa-Cogeca habe ein detailliertes Positionspapier ausgearbeitet, das laut Jochum auch als Grundlage für die österreichische Position dienen könne. Zur Bedeutung des derzeitigen Promotionsprogramms aus österreichischer Sicht weist er darauf hin, dass die AMA-Marketing jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro aus diesem Topf bekomme. (lk-ö)
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