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06.02.2024 | 08:03 | Weinhandel 

Australiens Weinexporte schwächeln

Canberra - Australien ist einer der weltweit führenden Weinexporteure, doch der internationale Verkauf verlief 2023 erneut nicht zufriedenstellend.

Weinmarkt
Vor allem in Nordamerika und Europa sanken 2023 die Ausfuhrerlöse. (c) proplanta
Nach Angaben der staatlichen Absatzorganisation „Wine Australia“ ist die Ausfuhrmenge gegenüber 2022 um 3% auf 607 Mio Liter gesunken, die Exporterlöse fielen um 2% auf 1,90 Mrd. A$ (1,15 Mrd. Euro).

Wie bereits 2022 liegt dieses Ergebnis klar unter dem langfristen Mehrjahresmittel. Laut dem Marktexperten von Wine Australia, Peter Bailey, waren die Absatzbedingungen 2023 schwierig. Nur bei 44 der insgesamt 112 belieferten Länder konnten die Ausfuhrerlöse gesteigert werden.

„Es gibt eine globale wirtschaftliche Eintrübung, die dazu geführt hat, dass die Menschen ihre Ausgaben reduziert haben. Zudem achten die Verbraucher viel bewusster auf ihre Gesundheit und trinken weniger Alkohol und Wein“, erklärte Bailey. Hinzu komme eine weltweite Überproduktion von Wein, die jährlich bei fast 3 Mrd. Litern liege.

Deutschland wichtigster EU-Absatzmarkt



Der Absatzorganisation zufolge sind in erster Linie Europa und Nordamerika für den Rückgang der australischen Weinexporterlöse 2023 verantwortlich. Die USA waren wertmäßig mit umgerechnet 220,8 Mio. Euro wichtigster Kunde, doch gingen die Einnahmen gegenüber 2022 um 7% zurück. In Kanada brachen sie sogar um 24% auf 86,8 Mio. Euro ein.

Mengenmäßig war das Vereinigte Königreich mit 22 Mio. Liter Wein wichtigster Abnehmer; das waren 2% mehr als im Vorjahr. Die Ausfuhrerlöse waren jedoch trotz des in Kraft getretenen Freihandelsabkommens um 3% auf 219,0 Mio. Euro rückläufig. Noch schlechter lief es im restlichen Europa mit einem Absatzminus von 7% auf 89,5 Mio. Liter und einer Erlöseinbuße von 14% auf 111,4 Mio. Euro.

Innerhalb der EU war Deutschland größter Abnehmer australischer Weine. Die Lieferungen ins Bundesgebiet verringerten sich 2023 im Vorjahresvergleich bei der Menge um 7% auf 27,2 Mio Liter und im Wert um 17% auf 19,2 Mio. Euro.

Chinas Markt zurückgewinnen



Wichtigste Absatzregion für Australiens Winzer blieb Asien. Die in die dortigen Länder verkauften Weine hatten 2023 einen Gesamtwert von 430,0 Mio Euro, was einen Zuwachs von 12% gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Vor allem in Hongkong, Singapur und Macau liefen die Geschäfte besser. Für den ehemaligen Großkunden China galt das allerdings nicht.

Die Ende 2020 eingeführten hohen Einfuhrzölle haben den Weinexport Australiens in die Volksrepublik auf eine Restmenge von 1,4 Mio. Litern im Wert von 6,1 Mio Euro zusammenschrumpfen lassen. Im Jahr 2019 lag der Exportwert noch bei 776 Mio. Euro. Allerdings besteht Hoffnung auf eine Rücknahme der prohibitiven Importabgaben.

Im Oktober 2023 kündigte Chinas Regierung eine Überprüfung der Zölle innerhalb von fünf Monaten an. „Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Daher kann ich kein Ergebnis verkünden“, erklärte Bailey. China sei ein sehr wichtiger Absatzmarkt, und Australiens Weinexporteure hofften und planten für eine baldige Marktrückkehr.

Ende Januar fanden in Südaustralien bereits Workshops statt, um die Branche auf die Wiederaufnahme der Exporte vorzubereiten, falls die Zölle aufgehoben werden sollten.
AgE
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