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21.05.2017 | 17:20 | Moderne Landwirtschaft 
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Bartmer warnt vor falscher Gelassenheit

Berlin - Der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, hat vor der Annahme gewarnt, mit dem Ausgang der jüngsten Landtagswahlen seien alle Problem der modernen Landwirtschaft und des chemischen Pflanzenschutzes aus derWelt geschafft.

Albrecht Bartmer - Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
(c) DLG
Gerade jetzt sei es wichtig, die nachhaltige Landwirtschaft zu gestalten und als Branche proaktiv aufzutreten, mahnte Barmer diese Woche bei einer Veranstaltung des Industrieverbandes Agrar (IVA) in Berlin. Er sprach sich für eine „schonungslose Analyse“ der Situation aus. Probleme oder Unzulänglichkeiten könnten nicht intern gelöst werden, sondern müssten öffentlich debattiert werden. Bartmer bestätigte nochmals die Thesen der DLG zur Zukunft der Landwirtschaft, in dem das derzeitige System auf den Prüfstand gestellt wird. Man habe sich in eine Pfadabhängigkeit begeben und den „Köcher der Maßnahmen immer enger“ werden lassen, so der DLG-Präsident.

Diese Aussagen sollten aber nicht als Absage an den chemischen Pflanzenschutz verstanden werden. Vielmehr seien neben innovativen Ansätzen und neuen Züchtungsmethoden auch neue Pflanzenschutzmittelzulassungen nötig. Ebenso widersprach Bartmer dem Vorwurf, er würde die Beihilfen in der Landwirtschaft als unwichtig ansehen. Allerdings müssten diese aktiv begründet werden.

IVA-Präsident Dr.Helmut Schrammbescheinigte Bartmer, mit den DLG-Thesen Themen gesetzt zu haben. Er bestätigte die Notwendigkeit, Signale zu erkennen und zu reagieren sowie Vertrauen zu gewinnen. Die Interpretation einzelner Thesen falle zuweilen aber etwas gewagt aus, so Schramm. Der ganzheitliche Ansatz sei wichtig, Rosinenpickerei falsch.
AgE
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agricola pro agricolas schrieb am 22.05.2017 07:32 Uhrzustimmen(30) widersprechen(9)
Die 66 Mrd. schwere Mitgift für unseren weltweit einzigartigen BaySanto-Hochzeitsdeal wollen rekrutiert sein! Aus welchem im eigentlichen lachhaft kleinen, gesellschaftlich völlig unscheinbaren Kundenklientel lässt sich selbige wohl am effizientesten herauspressen!? Durchaus nachvollziehbar, wenn Herr Dr. Schramm nun all jenen den Fehdehandschuh wirft, die sich in der seinerseits enttarnten „Rosinenpickerei“ üben wollten. Wenn jemand überhaupt die Sahnehäubchen für sich im Agrarsektor beanspruchen darf, so doch sicherlich nicht der klägliche Restbestand an tumben Bauern; selbige dürfen sich allenfalls zunehmend kannibalisierend innerhalb der eigenen Reihen um das emsige Aufsammeln der generösen Abfallkrümelchen streiten.

Man setzt uns Bauern somit eindeutig undiskutierbare Zeichen, auf die seitens der Chemieindustrie offerierte breite Produktpalette über den gesamten Vegetationszyklus hindurch konsequent zurückzugreifen. - Alternativlos!? Wir Bauern haben die PFLICHT, die Menschheit satt bekommen zu müssen, eine Ernährungssicherung für alle zu gewährleisten. Eine durchaus ethisch hehre Zielsetzung zunächst einmal, wäre da nicht das erheblich unmoralische Drumherum als extrem bitteres „Beigschmäck‘le“ im Abgang.

Sollten die Bauern weiterhin treudoof blindwütig jenen Vorgaben der vergangenen 3-4 Dekaden Folge leisten, so wird sich an einem derzeitigen Status quo recht wenig verändern: Vorwiegend die dekadenten westlichen Welten schwelgen also in gigantischen Überschüssen. Unsere hochtechnologisierten Industrienationen werden zu billigsten Konditionen aus einem Nahrungsmittelreichtum schöpfen, der es uns (noch) durchgängig erlaubt -in einem Umfang übrigens, wie es in der Geschichte unserer Menschheit nie zuvor jemals offenbar wurde- recht gewissenlos mehr als ein Drittel dieser Erzeugnisse direkt in der Biomülltonne verschwinden zu lassen. - Demgegenüber fortdauernd(!) eine knappe Milliarde brutalst gegeißelter Menschheit leidet bei eben dieser Völlerei unter grausamen, vollkommen menschenunwürdigen Umständen Hunger. DAS PROBLEM mit extremer sozialer Sprengkraft, wie wir mittlerweile selbst in unseren nur zu gerne hermetisch abgeschotteten, heilen paradiesischen Welten erkennen müssen. Es gibt sie jedoch allerorten, die unseriösen Geschäftsmacher, die selbst aus dieser Not ein einträgliches Geschäftsmodell entwickeln konnten. Die eilends errichteten Zäune werden schlussendlich heutzutage nie hoch genug sein, um ein wirkliches Zutrittshindernis hinein in solch heile Welten der reichhaltigsten Verlockungen darzustellen. Daran, hochverehrter Herr Dr. Schramm, bewegen gerade solche Agrargiganten wie Sie recht wenig zum Positiven hin, weil Sie narzisstisch elitär in ihren eigenen kleingeistig schnöden Mammon-Träumereien viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.

„Sehen Sie sich in irgendeiner Art und Weise in der Verantwortung für u.a. den vielen Plastikmüll, der unsere Meeresbiosphäre brandgefährlich bedroht!? Noch immer folgenlos!? Sollen das die leuchtturmartig weltweit sichtbar werdenden Zeichensetzungen Ihresgleichen sein!? Ja, und nun!? - ROSINENPICKEREI!?“

Vielleicht regt es den einen oder anderen doch zum Nachdenken an, dass auf mehr als 60% unserer Flächen, mit weiterhin steigender Tendenz, der Eigentümer selbst nicht mehr imstande ist, gewinnbringend wirtschaften zu können! STRUKTURBRUCH - Läuft da nicht etwas erheblich unrund in diesem Getriebe!? Die greifbaren Abhängigkeiten, in die man gerade uns konventionelle Bauern stellt, führt viele unserer Spezies schon magnetisch an den Klippenrand, um der nur handverlesenen Gruppierung innerhalb unserer demokratisch freiheitlichen Gesellschaft die stetig steigenden Begierden weiterhin erfüllen zu können. Eine gegenwärtige Komplexität in unseren Ställen, auf unseren Äckern, lässt unter den aktuellen Gegebenheiten doch kaum mehr positives Einkommen generieren. In wie vielen bäuerlichen Wiegen auf unseren Höfen liegt tatsächlich noch ein Hofnachfolger? Protagonisten, seines Zeichens ein Herr Dr. Schramm & Konsorten, werden sich Ihrer Verantwortlichkeiten hierfür überhaupt nicht bewusst! - Das kleine tumbe Bäuerlein hält zielstrebig Einzug auf der ROTEN LISTE!!!

Allzu bereitwillig vergewaltigt man gegenwärtig zudem des Bauern höchstes Gut, unsere Böden, in brutalster Art und Weise. Das optimierte, hocheffiziente Auspressen gelingt einzig durch jene Hilfsmittel, die unsere Agrargiganten über die verschiedensten kapitalintensiven Produktpaletten bereithalten. Worauf beruhen mithin die mannigfaltigsten Resistenzen, die ackerbaulichen Probleme gerade der konventionellen LW!? Nicht hausgemacht infolge sträflichst vernachlässigter, extrem einseitiger Fruchtfolgen?

Mann kann den Teufel nur schwerlich mit dem Beelzebub austreiben, werter Herr Schramm. Insofern sehe ich Herrn Bartmer mit seiner DLG -DEUTSCHE LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT!- gefordert, nach dem „Anschlagen“ derer ambitioniert revolutionären Thesen auch eine dahingehende Lösung zu präsentieren; ein sehr langer holpriger Weg wohl hin zum schlussendlichen Ziel, für den es in jedem Falle aber zu kämpfen lohnt.

„Wir haben die Erde schließlich nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern nur geliehen“, besagt schon eine indianische Weisheit...!!!
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